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Verlorene Seelen, wandelnde Schatten, unsichtbare Gestalten. Man könnte noch viele weitere Ausdrücke finden, doch die Leiden bleiben die Gleichen. Man fühlt sich wie ein Schatten, ist nie richtig anwesend, lacht ohne wirklich glücklich zu sein, weint ohne den genauen Grund zu kennen, in aller Einsamkeit. Die Extremform, das Hikikomori, wie es in Japan genannt wird, ist dabei nur ein Beispiel wie wenig sie noch an die Aussenwelt bindet. In diesen Zustand kommt man schneller als man denkt. Mobbing, ist dabei ein grosses Thema. Wer kennt das nicht, die Sticheleinen, ob in der Kindheit oder in extremerer Form, bei den Jugendlichen. Wer lange diesem Druck ausgesetz ist, verändert sich zwangsweise. Bei einigen kommt es zu Gewaltausbrüchen und Rebellionen, sie schreien Laut um Hilfe und die Aufmerksamkeit wird ihnen geschenkt. Andere hingegen ziehen sich zunehmends zurück, sie werden stiller, schweigen manchmal Stundenlang, machen sich selbst Vorwürfe und verschliessen sich immer mehr von der feindlichen Aussenwelt. Sie schreinen dabei leise, in ihrem Inner, erhoffen gehört zu werden, meisten jedoch vergeblich. Gerade wenn viele Jugendliche es den Lehrern schwer machen oder mehrere Kinder in einem Haushalt sind, gehen sie unter und ihre stummen Hilferufe prallen einfach ab. Freunde sind wenn überhaupt nur noch wenige da und meist haben auch sie Probleme, mit denen sie fertig werden müssen. Man ist also tagtäglich nur von Problemen umgeben, fremden und eigenen und so sehr man sich auch bemüht sich der Norm anzupassen, es ist unmöglich. Ohne Hilfe bleibt man stecken. Immer mehr Hass auf sich selbst und auf andere fühlt das Herz und Komplexe begleiten überall, die sonst schon verschüchterte Person. Das Problem ist dabei offensichtlich, keiner scheint zu bemerken wie schlecht es ihnen wirklich geht und die feinen Hinweise werden ignoriert. Fals aber doch einmal Hilfe gesucht wird, meist bei einer scheinbar nahestehender Person, sind sich diese dem Ernst der Lage nicht bewusst und es geschieht wenig. Nur einige haben Glück und finden jemand, der sie aus dem Ganzen herausholt.
Man könnte jetzt fälschlicherweise annehmen, das Ende der Schulzeit sei auch das Ende der Probleme, die durch das ständige mobben entstanden sind. Die Schäden die verursacht wurden sind auch bei einem völlig "heilem" Umfeld immer noch da und es ist sehr schwer aus dem alten Muster wieder auszubrechen. Die Einsamkeit bleibt bestehen und neue Freunde zu finden ist schwer. Immer wieder zweifelt man an sich selbst, verflucht sein eigenes Wesen, versucht auszubrechen, doch es ist als umgäbe einem ein Käfig, der härter als jeder Stahl ist. Es braucht viel Zeit bis sich diese stillen Menschen, dessen Probleme man nie erahnen könnte, wieder soweit erholen, dass sie ein normales Leben führen können, ohne jedes Mal wenn sie in den Spiegel schauen, ein hässliches verschupftes Gesicht zu sehen. Manche, die nie ganz befreit werden von dem schlechten Umfeld, schaffen es auch nie. Die Probleme die diese Leute tagtäglich haben, die Depressionen und die Vorwürfe machen es schwierig für sie, wirklich glücklich zu werden und die seltenen Momente der Befreitheit sind wohl der grösste Schatz den sie besitzen. Wohl eines kann man aber über sie alle sagen, sie sind stärker geworden, haben sie das einmal hinter sich gelassen.

Was mir noch wichtig ist anzuhängen ist eine Bitte. Ich erlebe immer mehr wie sehr Menschen an solchen Problemen leiden und wie sehr es einen Menschen kaputt machen kann, lange in dieser Einsamkeit zu leben. Ich will euch aufforden und inständig darum Bitten auf die Hilfeschreie zu hören und etwas zu unternehmen. Es sind nicht immer die, die am lautesten Schreien und gewalt gebrauchen, die wirklich Probleme haben, gerade die von denen man sagt, sie seinen brav und still, auf die sollte man einmal ein genaues Auge werfen. Danke euch allen, die helfen, dass es weniger dieser Verlorenen Seelen geben wird, denn es ist etwas vom Schlimmsten wenn Menschen zwar existieren aber nicht wirklich leben.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
an alle die dies schon einmal durchmachen mussten oder machen. Nur Mut, ihr seit nicht alleine und es wird immer jemand da sein, der euch gern hat so wie ihr seit.

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