Winterstille
Die Tränen wollen einfach nicht mehr aufhören zu fallen, es wird wieder Winter. Die Tage sind kurz vollgepackt mit Bürden die es zu überwinden gilt. Ich ertrinke in der Flut der Tränen. Meine Haut wird bleich und ich werde jeden Tag daran erinnert wie falsch die Richtung ist, die ich einschlage, dass mein Weg zu nichts führt als nur noch mehr Leid. Worte die fallen und solche die fehlen bohren sich in meine Brust, sie verletzen mich, doch ich lebe weiter. Wut die einfach nur in Trauer umschlägt, weicht jede Energie. So sehr ich mich winde ich komme nicht los. Wie ein Schleier legt sich Schnee über mich und lässt mich zu Eis erstarren. Nur selten bekommt das Eis Risse, winzig kleine Hoffnungsschimmer durchbrechen zu können, bevor sie wieder Spalt um Spalt zufrieren und jedes Mal friert auch ein Stück meines Willens mit. Bald wird nur noch eine Hülle meiner selbst übrig sein, das was vor Jahren einmal weggeworfen wurde, deren Inhalt man zertreten hatte, die langsam wieder gefüllt wurde, nur um wieder geleert zu werden im kalten Winter meines Herzens. Von überall her sehe ich strahlende Gesichter die mich zu verspotten scheinen, mit ihrer Schönheit und Fröhlichkeit. Wie die Tage kürzer werden, so werden es auch meine Stunden die ich fröhlich bin und ich werde immer mehr zu dem Wesen der Nacht, dass ich im Innersten schon lange bin. Ich nähre mich an der Dunkelheit und verfluche den Tag für sein blendendes Licht, das mich nur noch mehr in den Abgrund zehrt. Schöne Worte wie Liebe erscheinen mir fern, als wäre ich von einem anderen Stern, nicht in der Lage zu sehen, was andere sehen. Tropfen für Tropfen, Flocke für Flocke zerbricht mein ich an der Bürde die ach so kalte Wintertage mit sich bringen. Ich warte auf Hilfe, jemanden der mir beibringen könnte zu lieben, der mein schlafendes Herz weckt und mich zurück in die Welt des Lichtes holt, in der ich früher einmal zuhause war. Auch wenn ein Teil von mir, immer noch in der Nacht zuhause ist. Ich warte solange auf dich, der du mir die Freiheit schenken wirst und mich gleichzeitig in eine Richtung führst, wo ich ihn endlich ablegen kann; den schweren Schatten meiner Vergangenheit.
Texte: alle Texte sowie auch das Cover gehören dem Autor
Tag der Veröffentlichung: 02.03.2011
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