Wasserrechte
Die meisten Tische im City Snack waren besetzt, nur an der hinteren, fensterlosen Wand waren noch einige kleine runde Stehtische frei. Er stellte sein Tablett mit der Flasche Wasser und dem Glas auf einen dieser Tische und wollte sich gerade einschenken.
Verflixt…, er hatte seinen Teller mit dem Schinkenbrötchen an der Kasse stehen lassen. Er fluchte leise vor sich hin, eilte zurück und drängelte sich an den... mehr anzeigen
Wasserrechte
Die meisten Tische im City Snack waren besetzt, nur an der hinteren, fensterlosen Wand waren noch einige kleine runde Stehtische frei. Er stellte sein Tablett mit der Flasche Wasser und dem Glas auf einen dieser Tische und wollte sich gerade einschenken.
Verflixt…, er hatte seinen Teller mit dem Schinkenbrötchen an der Kasse stehen lassen. Er fluchte leise vor sich hin, eilte zurück und drängelte sich an den anderen Kunden vor der Kasse vorbei.
Erleichtert registrierte er, dass ihn die Kassiererin sofort wieder erkannte und ihm den von ihr zur Seite gestellten Teller mit dem Brötchen zwischen zwei anderen Kunden durchreichte.
Verlegen brummte er: „Vielen Dank, sehr freundlich“ und ging langsam in Richtung seines Tisches zurück.
Doch was war das?
Das Schinkenbrötchen wäre ihm fast vom Teller gerutscht, so abrupt blieb er stehen.
„Das glaube ich jetzt nicht, das ist ja wohl der Gipfel. Die meinen wohl, sie könnten sich alles erlauben.“
Ein junger Mann mit dunkler Hautfarbe schenkte sich gerade ein Glas Wasser aus seiner Flasche ein und trank ganz genüsslich einen kleinen Schluck davon.
Mit schnellen Schritten lief er zum Tisch, stellte seinen Teller sehr hart ab und mit zorniger Stimme fauchte er den Mann aggressiv an: „Wenn Sie Durst haben, guter Mann, dann kaufen Sie sich gefälligst selbst ein Wasser, dieses hier gehört jedenfalls mir, falls Sie das übersehen haben sollten.“
Der junge Mann sah ihn lange aufmerksam an und sagte dann ruhig: „Désole, mais je ne parle pas allemand – je ne compris pas.“
Die ruhige und souveräne Art mit der der junge Farbige reagierte verblüffte ihn so sehr, dass er seinen Zorn erst einmal unterdrückte und versuchte sich etwas zu beherrschen.
Er überlegte was er in dieser blöden Situation am besten tun könnte. Wie soll man denn reagieren, wenn dieser Banause nicht einmal deutsch spricht? Er konnte ihm doch nicht einfach eine runterhauen?
Obwohl, zornig genug dafür wäre er.
Ganz nebenbei registrierte er, dass der Kerl eigentlich ordentlich angezogen war und auch sonst einen kultivierten Eindruck machte. Trotzdem, es war und blieb eine bodenlose Unverschämtheit.
Er war auf dem besten Weg sich wieder in Rage zu denken, als er die aufmerksamen Blicke der anderen Gäste bemerkte.
Er war fremd in dieser Stadt und Aufsehen konnte er nicht gebrauchen. Also knurrte er nur: „Na gut, dann habe ich heute eben meinen großzügigen Tag und wenn du so arm bist, dann schenke ich Dir eben das Glas Wasser, aber der Rest ist für mich, damit das klar ist.“ Damit nahm er einen großen Schluck direkt aus der noch halb vollen Flasche und schaute seinen Gegenüber dabei gereizt und grimmig an.
Der Farbige blickte lange auf die nun fast leere Flasche, dann betrachtete er seine Hände und machte eine etwas hilflose Geste.
Doch plötzlich lächelte er, überlegte kurz und radebrechte in schlechtem Deutsch: „Allors, viel warm –viel Durst – is O.K., is O.K.“
Ruhig und gelassen nahm er sein Glas mit der rechten Hand und trank es langsam aus.
Fast bedauernd schaute er ihn dann nochmals lange an und entfernte sich mit einem freundlichen Winken in Richtung Ausgangstür.
Verblüfft schaute er ihm nach: „Es ist doch wirklich die Höhe, was man sich heutzutage im eigenen Land alles gefallen lassen muss. Ich möchte mal wissen, wie der Kerl reagiert hätte, wenn ich sein Wasser geklaut hätte.“
Mit tiefen Zornesfalten auf der Stirn versuchte er sich wieder zu beruhigen. Er atmete tief durch und entfaltete dann den Stadtplan, um sich über seinen weiteren Weg in dieser Stadt zu orientieren.
Der Tisch war etwas klein, daher wollte er das Tablett mit dem leeren Glas auf dem Nebentisch abstellen, doch mitten in der Bewegung erstarrte er.
Das Blut stieg ihm ins Gesicht.
„Mein Gott, bin ich ein Idiot.“
Auf dem Nebentisch stand sein Tablett mit der noch unberührten vollen Flasche Wasser und dem Glas.
Er wollte dem Mann hinterherlaufen, doch durch das Fenster konnte er nur noch sehen wie dieser freundlich lächelnd gerade in ein Taxi einstieg und wegfuhr.
Das Problem bei dieser Geschichte war nur, dass Frauen in der Regel nicht so
(agressiv )reagieren wie Männer (???) deshalb musste ich die beide Rollen eben so besetzen, aber trotzdem - ich liebe Pragmatiker und deren Tips - Danke
es geht hier gar nicht darum, einen Text zu kürzen ohne den Inhalt zu verändern, sondern um einen Kommentar zu einer fertigen Story, die auch möglichst so bleiben soll?
Lies
das hast du (so denke ich) völlig mißverstanden.
Es soll (jetzt) gekürzt werden auf 3.000, auf 2.000 und/oder auf 1.500 zeichen.