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Tränen liefen über meine Wangen, während mein Blick starr auf dem offenen Sarg lag, indem meine Mutter drinnen lag. Die Hände hatte sie über an Brust gefaltet und ihr Gesicht hatte einen friedlichen Ausdruck.
Warum? Warum jetzt? Sie hatte so lange gegen die Krankheit gekämpft und schlussendlich hatte sie doch verloren? Warum also? Warum hatte sie so früh sterben müssen? Sie hatte doch so vielen Verstorbenen und ihren Angehörigen geholfen und dann durfte sie nicht einmal ein langes, erfülltes Leben leben? So viele Gedanken schossen durch meinen Kopf, dass es sich langsam in Form von Kopfschmerzen bemerkbar machte. „Es musste so kommen, Elaya, bitte trauere nicht so lange um mich … mir zu Liebe“, die Stimme ließ mich zusammenzucken und mein Kopf schellte in die Richtung, woher die Stimme gekommen war. Dort stand sie. Meine Mutter, besser gesagt ihr Geist. Keiner sah sie, da war ich mir sicher.
Ich war die Einzige, die sie sehen und hören konnte. Weitere Tränen liefen über meine Wangen, ohne das ich es wollte.
„Ich will aber nicht“, sagte ich etwas zu laut, sodass einige Blicke der anderen Trauergäste, die auf den Stühlen saßen, zu mir wanderten. Automatisch drehte ich mich wieder dem leblosen Körper meiner Mutter in dem Sarg um, damit keiner mein Gesicht sehen konnte. Die meisten hielten mich sowiso für etwas seltsam, da sollte ich ihnen keinen Grund geben, dass sie mich für verrückt hielten.
„Es ist nicht fair, du hättest nicht so drüh sterben dürfen“, sagte ich leise, die Augen jetzt geschlossen. Falls mich jetzt jemand hören könnte, dann würde dieser wahrscheinlich denken ich sprach zu meiner toten Mutter. Nur wussten sie ja nicht, dass ich auch Antworten von dieser bekam.
„Alles hat seinen Grund, außerdem hat dein Vater lange genug auf mich warten müssen … versprich mir, dass du stark bleibst … dass du und dein Bruder zusammenhaltet.“
Ich schwieg, wollte ihr nicht antworten.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und öffnete die Augen wieder und sah in das traurige, aber gefasstere Gesicht von Daniel, meinem zwei Jahre älteren Bruder.
„Ist sie hier?“, fragte er, dass nur ich und natürlich Mum es hören konnten. Ein leichtes Nicken kam von mir. Dan, wie ich immer nannte, hatte nicht die selbe Gabe wie ich, die darin bestand Seelen der verstorbenen Menschen zu sehen, da diese Gabe nur an die Frauen der Familie Powers weitergegen wird.
„Mum, ich hoffe es wird dir auf der anderen Seite besser gehen … ich liebe dich“, sagte er leise und Mum kam auf Dan zu, die eine Hand legte sie an seine Wange, sodass dieser automatisch an die Stelle fasste.
„Ich liebe dich auch, mein Junge. Genauso wie dich Elaya.“
Dann sagte ich doch etwas, ich wollte mich nicht schweigend von meiner Mutter verabschieden.
„Ich verspreche es dir … ich liebe dich, Mum.“
Die Tränen waren versiegelt, doch hatte ich nicht das Gefühl, als würde dies lange andauern.
„Passt auf euch auf ihr beiden“, das waren die letzten Worte meiner Mutter, dann verschwand sie in einem hellen Licht vor meinen Augen.
Sie war weg und würde nie wieder kommen. War man einmal im Licht und somit auf der anderen Seite, so gab es keinen Weg zurück auf die Erde.
Und wie befürchtet, kamen die Tränen wieder. Dan kam zu mir und schloss mich in die Arme.
„Sie ist weg …“, sagte ich an seine Brust, während er mir beruhigend über den Rücken strich.