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Liebes Tagebuch,

Ein schrilles Läuten lies mich heute vom Unterricht erwachen. Es war die Feueralarm Probe. Wie jeden Sommer sammelten wir uns wieder auf unserem Sportplatz. Ich hoffte ihm heute zu begegnen. Und das Glück war mit mir. Ich schaute durch die Reihen und erhaschte seine Augen. Er hatte so wunderschöne schokoladenbraune Augen. Unsere Blicke kreuzten sich. Es war ein tiefer Blick. In mir erwachten die verschiedensten Gefühle. Gefühle wie Liebe, unerfüllte Liebe und dann wieder Hass, Hass der diese unerfüllte Liebe , die Leere füllt. Gleichzeitig wurde mir warm und meine Knie fingen an zu zittern. Ich glaub ich wurde knall rot. Und er lächelte. Ihm kam nicht in den Sinn weg zu sehen. Dieser Moment schien so unendlich und wunderbar.
Jedoch muss ich der Realität ins Auge blicken. Er ist unerreichbar.....
Und doch macht er mir immer wieder Hoffnung. Wenn ich wüsste was er denkt. Wenn er mir wenigstens sagen würde das er genauso fühlt....
Aber er darf es nicht. Ich weiß. Und es tut verdammt weh.
Ich will nicht mehr den Schmerz in mir tragen und nicht mehr die Sehnsucht verspüren. In jeder Sekunde ohne ihn wird sie stärker.....
Nur in meinen Träumen ist er bei mir, wäre es doch auch in der Realität so einfach.....

Liebes Tagebuch.

Glück alleine scheint wohl nicht zu helfen.

Hoffentlich kommt jemand zu meiner Beerdigung. Und legt mir rote Rosen auf's Grab, damit auch jeder weiß, warum ich zersplittert, zerberstet, gestorben bin, ganz gleich, wie du es ausdrücken möchtest.

Ich ... war guten Gewissens, ich war so stark und so mutig, wie ich es noch nie gewesen war.
Ich saß heute bangend da und dachte schon, das geht von vornherein schief.
Aber ich hab es geschafft, -ihn- abzufangen..
Fragte -ihn-, ob -er- nach der Schule etwas Zeit hätte, ich wollte etwas mit -ihm- bereden..
"Aber klar, können wir machen", meinte -er-.
War eigentlich eine gute Antwort, das weckte Hoffnung in mir.
Ich überlebte 5 Stunden puren Psychoterror.. zitternd..
Die Schulstunden wollten nicht vergehen..
Meine Freundin sagte immer wieder, ich schaffe es.. ja, das war mir klar..
Aber wie ich es schaffen sollte.. war mir unklar..
Ich aß nichts, mir war so schlecht.
Aber irgendwann schaffte ich es auch, das zu meistern. So qualvoll der Sekundenzeiger auch schlug - er schlug.
Den ganzen Tag über mied -er- meinen Blick..
und ich den seinen..
In der letzten Stunde saß -er- völlig in Gedanken versunken da.. ich wusste nicht, was mir das sagen sollte..
Ich ging mit meinen Freunden nach draußen.

Aber schnell begriff ich, als ich mich umsah: -er- war verschwunden.
Einfach so.
Ich war enttäuscht.
Dann kam sein Freund, der Vollidiot, daher..
"Ist es wegen -ihm-?"
Ich schüttelte den Kopf. Die Welt wirkte so grau auf mich. Ich kam nicht einmal zum Zuge. Das konnte nicht wahr sein.
Seine Worte waren so dumm gewählt und doch versetzten sie mir Stiche ins Herz.
Meine Freundin platzte dann raus: "Musst du immer so direkt sein?"
"Ich will Tatsachen", sagte er.
Verpiss dich.

Ich dachte, -er- war fort.. Doch ich wollte warten, so einfach würde ich nicht aufgeben..
Ich setzte mich dann in die Nähe des Schulgebäudes.. und -er- kam doch tatsächlich..
ich verabschiedete mich rasch von meinen Freunden, die sahen, wie abwesend ich war und ging -ihm- entgegen.
-Er- fragte, was los wäre...

Ich fragte, ob wir bitte rein gehen könnten, wo uns kein anderer hört..
-Er- stimmte zu..

Ich sagte -ihm- alles, was ich -ihm- sagen wollte..
Doch ich konnte -ihn- nicht dauernd ansehen..
Diese Augen nicht ertragen.
Sie waren so wunderschön, verdammt.

Doch so sehr ich mich auch bemühte, die Worte „Ich liebe dich“ blieben unausgesprochen.

Stunden später saß ich weinend auf dem Sofa.
Meine Mutter verstand nicht, was los mit mir war.
Und wieso ich weinte.
Ich klagte, mir tue alles weh.
Sie interpretierte das als Schmerzen meiner nach wie vor unbekannten Krankheit, die ich seit Tagen hatte.
Telefonierte dauernd mit meiner Oma, fragte sie um Rat, suchte nach irgendwelchen Mitteln, mir zu helfen..
- Ich lehnte alles ab.
Nichts davon konnte mir helfen..

Kein Medikament der Welt kann eine Tote wieder gesund machen.
Und das bin ich heute: Gestorben.

Es hatte drei Seiten meines Ichs gegeben. Aber die konnten mir auch nicht mehr helfen.
Da waren..
Das sanfte Ich. Das war mir am liebsten.
Das stolze Ich. Mein bester Ersatz.
Das mutige Ich: für die größten Momente gedacht.
Sie hätten mich alle retten können, alle drei waren stark gewesen.
Aber alle drei liebten ihn.
Deswegen waren sie alle drei tot und nur noch ein Schatten meiner Selbst war geblieben.

Meine Mutter kam zu mir und legte mir tröstend die Hand auf die Schulter.

"Julia.."

Ich weinte.

Nun mal mein erster Eintrag für das Buch.

Liebes Tagebuch,
heute fängt meine 2. Arbeitswoche an. Ich mag meine Ausbildungs und meine Kollegen sind alle super nett.
Nur eins fehlt mir. Das mein Schatz ganze 72 km weit weg von mir ist. Ich würde mich lieber freuen wenn er mich nach der Arbeit abholen kann und ich ihm von meinem Tag erzählen kann. Aber so muss ich alles alleine bewältigen. Ich vermisse vorallem auch das ich nur am Wochenende in seinen Armen einschlafen kann. Er ist einfach auf seine eigene Art und Weise perfekt, zumindest für mich (:
Er schafft es immer mich zu beruhigen oder aufzumuntern egal was ist.

Was ich mir vielleicht irgendwann mal wünsche ist das er sich doch irgendwann umentscheidet und wir uns vielleicht irgendwann zusammen ein Haus kaufen hier wo ich jetzt wohne. Aber das brauch noch Zeit. Jetzt muss unsere Fernbeziehung erstmal 2 1/2 Jahre überleben wenn nicht noch länger. Und auf die Wochenenden freue ich mich sehr auch wenn ich es unter der Woche stark vermisse.
Vielleicht ändert sich das irgendwann...vielleicht.