Ein langer Weg - kritische Gedanken zum Thema Schreiben

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Kritische Gedanken zum Schreiben: Warum schreibe ich? Wen will ich schreibend erreichen? Welche Ziele habe ich mir gesetzt? Wie streng bin ich mit mir selbst? Will ich wirklich angemessen kritisiert oder nur gelobt werden? ...
Ehrliche Überlegungen, die jedem, der andere mit seinem Geschriebenen unterhalten, begeistern oder nur auf etwas aufmerksam machen will, durch den Kopf gehen (sollten).

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Beiträge 

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Stereotypen im Roman Von: Gelöschter User
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Wichtiger Beitrag

Der Bayer trägt Hut mit Gamsbart, hat einen Schnauzer und beteiligt sich generell nur grantelnd mit einem „Jo mei“ an jedem Gespräch.

Der Hamburger hingegen ist eloquent, elegant, korrekt und tritt einem mit humorloser Freundlichkeit entgegen.

Der Engländer ist mundfaul, blass und dünn, während der Schotte stets den Whisky (nicht den Whiskey!) zur Hand hat, Golf spielt und von Robert Burns schwärmt.

Der Italiener wiederum ist... mehr anzeigen

3 Kommentare
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Gelöschter User

Ich finde Figuren, die komplett einem bestimmten Stereotyp entsprechen, langweilig, weil total vorhersehbar. Auf mich wirken sie sehr einfallslos, und im miesesten Fall unterstelle ich dem Autor, dass er eigentlich überhaupt keine Ahnung hat, was die Mentalität der eigenen... mehr anzeigen

Gelöschter User

Vielen Dank für deinen Beitrag! Du zeigst wunderbar auf, was viele Leser denken, ohne sich bewusst zu sein, warum sie beim Lesen plötzlich aus dem Text geworfen werden.

Notwenige Informationen oder Infodumping? Von: Gelöschter User
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Wichtiger Beitrag

Muss der Leser wissen, ob der Held Schweinswürstel mag?
Oder ob er lieber Kobe-Rind speist?
Unter Umständen ja.

Nächste Frage:
Ist für den Leser relevant, ob bei einem in den USA spielenden Krimi die DEA oder die ICE ermittelt?
Antwort: Das kommt darauf an.
Ja, z.B. wenn ich Rivalitäten, wie in "End of Watch" gezeigt, darstellen will. Oder es um Drogen geht.
Nein, wenn es keinen Einfluss auf den Roman hat, wer genau ermittelt.

Ach ja... mehr anzeigen

Schwul ist unsexy (?!?) Von: Gelöschter User
9 Kommentare    Öffnen  
Wichtiger Beitrag

Diese provozierende Überschrift dient nur einem Zweck - auf das Thema zu verweisen.
Das da lautet:
Darf ich Charakteren in meinen Romanen diskriminierende Äußerungen in den Mund legen?

Wenn ja, wo ist die Grenze zum guten Geschmack überschritten?
Wer legt die Normen fest?
Und wo fängt das unberechtigte Fremdschimpfen der nicht Betroffenen an?

Wohlgemerkt, ich spreche hier NICHT von gegen Rechtsvorschriften verstoßendem Schreiben (=... mehr anzeigen

EINsamer wANDERER

Also ich finde, dass die Leute da immer etwas übersensibel sind. Letztlich wird hier niemand beleidigt. Teilweise darf man ja auch nicht Jude sagen, warum auch immer. Ist ja diskriminierend. Auch wenn es zutrifft, wahr ist oder einfach nur ein Glaubensbekenntnis gemeint ist.
Du... mehr anzeigen

Gelöschter User

(:
Vielen Dank für deinen Kommentar!

Sionon Klingensang

Ich weiß, der Thread ist alt, aber es hat gerade jemand einen Link in diese Gruppe gepostet und ich möchte etwas dazu sagen: Die negative Reaktion kam wahrscheinlich, weil es niemanden interessiert ob du deinen Reiterkollegen attraktiv findest oder nicht. Ich finde auch eine... mehr anzeigen

Scheinbar anscheinend - anscheinend scheinbar Von: Gelöschter User
1 Kommentar    Öffnen  
Wichtiger Beitrag

Das muss jetzt einfach raus - weil es so viele Autoren (auch von renommierten Printverlagen) verwechseln.
(Manchmal denke ich mir - Leute, könnt ihr nicht einfach in den Duden reingucken, das Ding ist ja jetzt sogar online!)

scheinbar = vorgeblich
anscheinend = so aussehen als ob

Beispiel:

Tom ist scheinbar krank. (= Tom ist völlig gesund, aber er tut so, als wäre er krank, er gibt vor, krank zu sein.)

Tom ist anscheinend krank. (=... mehr anzeigen

1 Kommentar
Tina Tannwald

*gg* Wenn du noch 1, 2 Jahre wartest, hat sich der Duden der Umgangssprache mal wieder gebeugt und sagt, dass beides synonym verwendet werden kann, dann meckert nur noch die olle Gesellschaft für deutsche Sprache:-))

Lovestorys vom Fließband Von: Gelöschter User
6 Kommentare    Öffnen  
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Oft werden sie belächelt, die Autor(Inn)en, die Liebesgeschichten vom Fließband produzieren, und sie werden aus den folgenden Gründen kritisiert: kein Tiefgang der Geschichte, wenig Realitätsbezug, zu viel Drama, bei näherem Hinsehen zeigen sich große Recherchelücken.
Das stimmt in vielen Fällen, nicht zuletzt wegen der Kürze ihrer Geschichten.

Viele Autor(Inn)en schreiben zudem über die USA, England, Schottland, Irland, ohne... mehr anzeigen

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Gelöschter User

Hallo Emilia - ich danke dir für deinen äußerst interessanten Beitrag!
Ja, die großen Verlagen werden gezwungen, von ihrem hohen Ross zu steigen! Und sich am tatsächlichen Intersse der Leser zu orientieren. Es ist wohl auch nicht von ungefähr, dass Sendungen wie das literarische... mehr anzeigen

Kooky Rooster

Die Sache mit dem Tiefgang in Liebesromanen lasse ich jetzt mal beiseite. ;)

Das andere ist "Fächerübergreifend". Durch den Computer hat sich schon vor rund zwanzig Jahren vieles "demokratisiert". Ich komme aus dem Druckbereich und es war nicht immer ein Segen, dass plötzlich... mehr anzeigen

Gelöschter User

Wobei ich Letztere den röhrenden Hirschen aber so was von vorziehe (o;
Vielen herzlichen Dank für deinen ebenso aufschlussreichen wie spannenden Beitrag!

Hau rein, Alter! Von: Gelöschter User
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Ihr habt zehn Sekunden, um den folgenden Satz zu verstehen UND zu genießen:
"In Anbetracht der Tatsache, dass sich der Mantelumhängung unter Berücksichtigung der gesellschaftsrechtlich im angelsächsischen Recht sehr speziellen Umstände im hier vorliegenden Einzelfall aller Wahrscheinlichkeit nach am besten durch einen Asset Deal wird verwirklichen lassen, ist die Legal Due Diligence insbesondere im Hinblick auf die... mehr anzeigen

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genomir

Mhhh die Göttliche Komödie im Sprachstil von RTL.... Ich glaube das wäre der Humor-Titel schlecht hin XD

Kooky Rooster

Sehr interessantes Thema.
Wie Menschen sich ausdrücken, ändert sich ja schon innerhalb eines Menschen sehr. Am deutlichsten wird das bei Menschen, die mehrere Sprachen beherrschen. Selbst wenn sie zwanzig Jahre in ihrem Gastland leben, die Sprache so gut beherrschen, dass sie als... mehr anzeigen

Gelöschter User

Oh - da sprichst du etwas sehr Wichtiges und vor allem Wahres an!
Ich bin zweisprachig und man hat mir gesagt, dass ich in Deutsch und Italienisch wie zwei verschiedene Personen wirke.
Meine Mutter war so, je nachdem, ob sie Deutsch oder Windisch (=Slowenisch) gesprochen hat.
... mehr anzeigen

Ferne, fremde Welten – Lust und Qual Von: Gelöschter User
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Ferne, fremde Welten ziehen uns unwiderstehlich an.
Seien es die virtuelle Welt „Pandora“ im Film Avatar, sei es der Film Australia, der uns ins Jahr 1939 und ins Ferne Australien mitnimmt.
Oder selbst wenn sie „nur“ in „Das Leben der Anderen“ bestehen …

Worin besteht die große Lust daran?
Einen Großteil macht der sog. Eskapismus in positiver Hinsicht aus, eine kleine Wirklichkeitsflucht, die uns den Kopf frei macht. Die uns vor... mehr anzeigen

Gelöschter User

Das ist sehr aufschlussreich - vielen Dank für deinen Beitrag!
Besonders interessant finde ich dein Beispiel von Stephen King. Er ist nämlich sowohl in seiner Heimat beliebt und berühmt als auch in Europa bzw. wohl weltweit. Damit bedient er unser Fernweh und lässt die Leute im... mehr anzeigen

Tina Tannwald

Hi Blue,
das müsste jetzt mein Spezialthema sein, als Fantasy-Autorin:-)
Ist es aber gar nicht. Man muss den Leser in jede Welt einführen, egal, ob es umme Ecke is', in Gelsenkirchen-Buer oder Tir na nog. Was mir bekannt ist, muss es dem Leser noch lange nicht sein.
Eine... mehr anzeigen

Gelöschter User

Da hast du in großes Wort gelassen ausgesprochen!
Ist eigentlich ganz selbstverständlich, oder.
Danke dir sehr für deinen Beitrag!

F*** the ... whatever Von: Gelöschter User
8 Kommentare    Öffnen  
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Dieses Mal schicke ich voraus, dass ich niemandem auf den Schlips, die Zehen oder auf eine andere empfindliche Stelle steigen will. Und niemanden für die Verwendung des berüchtigten F-Worts in seinem Buchtitel kritisieren. Das steht mir nicht zu und das maße ich mir keinesfalls an.

Trotzdem:
The f-word grates with me. Big time.
(Das F-Wort tut richtig weh. Sauweh.)
Weil ich nach all den Jahren in den USA und Irland weiß, wie... mehr anzeigen

ulla

Ich mag das Wort eigentlich nicht besonders, bin aber von Bluebonnets Einschätzung, wie es angeblich wirkt, ehrlich überrascht.
Ich habe in einer einzigen Woche in England und Schottland das F-Wort so oft gehört, dass ich davon ausgegangen bin, dass es dort ein gängiger und... mehr anzeigen

Gelöschter User

Danke dir wieder für deinen Beitrag!
Ein gängiger Fluch? - Ja.
Harmlos? - Kommt darauf an.
Wird es nicht auf eine Person bezogen, entspricht es Sch***
Ist es auf eine Person bezogen, ist es sehr vulgär und beleidigend.
Außerdem - aus dem Mund eines Ausländers klingt es genauso... mehr anzeigen

ulla

Vielleicht bin ich abgehärtet, aber das S-Wort ist bei vielen Menschen ein gängiger Ausdruck um sich Luft zu verschaffen. Es scheint auch nie aus der Mode zu kommen.
Ich glaube, das es daran liegt, dass man es so schön zischen kann.

Komm, wir essen Opa. Von: Gelöschter User
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Wichtiger Beitrag

Warum eigentlich nicht.
Außer dass es illegal ist. Und ein Kommafehler, der den Sinn des Satzes ebenso verändert, wie er Opas Leben ein Ende setzt.
So sieht's legaler aus: Komm, wir essen, Opa.
Und hier:
Hängen soll er, nicht laufen lassen!/Hängen soll er nicht, laufen lassen! Ein tödliches Komma sozusagen.

Weit ungefährlicher, aber dennoch kommt's hier auch aufs Komma an: Ich rate ihm, nicht bei Hausaufgabe zu helfen / Ich rate,... mehr anzeigen

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Gelöschter User

Wunderbar! Vielen Dank euch beiden für eure Beiträge!

ulla

Ich finde die Beiträge hier hochspannend, weil sie mich in eine Zwickmühle versetzen.

Als Leser fallen mir fehlende oder falsch gesetzte Kommas hin und wieder auf. Sie stören mich aber nur, wenn sie den Sinn eines Satzes verzerren. Fast Schlimmer finde ich es, wenn viel zu viele... mehr anzeigen

Gelöschter User

Ganz herzlichen Dank, dass du diesen Beitrag in so erfrischenden und offenen Worten kommentiert hast!

In hilflose Erregung versetzt Von: Gelöschter User
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Hört sich erst einmal eher ungut an, ist es aber sehr gut.
Das ist nämlich die Hauptzutat, aus derspannende Lektüre entsteht.
Dieses Gefühl soll der Leser entwickeln, er soll ein Ereignis befürchten oder seinen Eintritt herbeisehnen.
Können ihn die Worte des Autors in hilflose Erregung versetzen, haben wir ihn gewonnen. Er will mehr! Das Ziel spannenden Schreibens besteht darin, den Leser in Unsicherheit schweben zu lassen.... mehr anzeigen

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Gelöschter User

Nach meinem Wissen und Verständnis ist ein Held genau so, wie du ihn (oder auch sie) beschreibst: Er hebt sich von der Masse ab.
Das bingt mich nochmals auf den Gedanken zur Heldin - die darzustellen, wie sehr scharfsinnig bemerkt - um einiges schwieriger ist.
Vielen Dank für deinen Beitrag!

Gelöschter User

Egal ob Held oder Antiheld (auch ich sympathisiere mehr mit dem Antihelden) - Hauptsache die Figur ist facettenreich und nicht oberflächlich. Wobei sich da sicher die Geister scheiden, was denn nun "facettenreich" und "oberflächlich" bedeutet. Ich stimme hier ulla zu, die... mehr anzeigen

Gelöschter User

Dankeschön, dass du dich zu Wort meldest!
Ich denke, ich verstehe, was du mit facettenreich und nicht oberflächlich meinst. Nicht so wie den Herrn Christian Grey, der offenbar nur auf einem Gebiet über ein paar Facetten verfügt. Sondern Charaktere wie Canté oder Adam, der subtil... mehr anzeigen

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