Der Friedenshort
Von: Träumerin ☼„Deine Verunsicherung steht dir ins Gesicht geschrieben. Dabei gibt es wirklich keinen Grund zur Sorge. Was das Universum prophezeit hat, das trifft unweigerlich ein. Dagegen kann sich niemand sträuben, weder du noch ich. Jeder geht seinen Weg, wie er bestimmt ist. Stopf dir deinen Kopf also nicht mit unnötigen Gedanken voll und höre mir gut zu. Dort drüben befindet sich das Portal, getarnt als Eingang zu einer Erdhöhle.“ Er weist mit der Hand auf einen großen, weißen Stein, der ein Stück weit von den Hütten entfernt im Gras liegt. „Die Kinder meines Volkes fanden ihn eines Tages beim Spielen und schoben ihn beiseite. Darunter tat sich ein Loch im Erdboden auf, welches sie näher erkunden wollten. Darin verschwanden sie und sind seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Nachdem das Loch auch ihre Eltern, die sich aufgemacht hatten, sie zu suchen, verschluckt hat, gingen ihnen meine übrigen Stammesgenossen in geschlossener Formation nach. Doch auch sie kehrten nicht zurück. Seitdem bin ich allein.“
„Warum begeben Sie sich nicht selbst auf die Suche nach Ihrem Volk?“ Werfe ich ein.
„Weil es zwecklos wäre und nichts bringen würde. Meine Bestimmung ist es, das geheime Wissen des Universums zu hüten und zu bewahren und nicht unter der Erde herumzustromern.“
Das hört sich fast ein wenig nach einer Ausrede an. Vermutlich hat der Alte einfach Angst vor dem geheimnisvollen Erdloch, das Menschen verschlingt - was ich durchaus verstehen kann.
„Und was erwarten Sie nun genau von mir?“ Will ich wissen.
Er sieht mich ernst an. „Dass du in die Höhle hinabsteigst und dich auf die Suche nach meiner Sippe begibst. Was sonst?“
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