Baum im Roboterwald

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Baum im Roboterwald

Eines Nachts hatte Baum einen seltsamen Traum. Darin fand er sich in einem ihm vollkommen fremden Wald wieder, der so ganz anders war als die Wälder der Welt, aus der er kam. Nicht, dass er bereits sehr viele Wälder gesehen, geschweige denn besucht hätte. Den größten Teil seines bislang achthundertjährigen Daseins verbrachte er an seinem angestammten Platz im Park, wo er sich die Sonne auf die Krone scheinen ließ, den anmutigen Liedern der Vögel auf seinen Zweigen lauschte und aufmerksam die Menschen beobachtete, die an ihm vorüber schlenderten. Sein Leben verlief im Großen und Ganzen in ruhigen Bahnen, ausgenommen der stürmischen Tage, während denen ihm der Wind um den Stamm wehte und seine Äste auf und ab wiegte. Nur in seinen Träumen reiste Baum oftmals an andere Orte, schaute sich das Leben in anderen Ländern und Dimensionen an und erlebte dort so manches Abenteuer, an das er sich gerne an wolkenverhangenen, trüben Tagen mit einem Lächeln im Herzen zurück erinnerte. Im Übrigen war ihm nie vollkommen klar, ob es sich bei seinen nächtlichen Ausflügen in andere Breitengrade und Wirklichkeiten tatsächlich um bloße Träume handelte oder ob sich dabei seine Baumseele wahrhaftig auf den Weg machte, andere Gefilde zu erkunden, die in fernen Regionen diesseits und jenseits seiner gewohnten Welt existierten.



Dieses Buch ist Teil der Reihe "Baums Geschichten"
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