Elowia am Abgrund
Schon vor einer ganzen Weile habe ich hier im Blog den Roman „Schattenjuwel“ von Tajell Robin Black vorgestellt. Mittlerweile gibt es eine Fortsetzung dieser Gesichte, die ich Euch ebenfalls wärmstens empfehlen kann.
Zur Erinnerung: Die fiktive Welt Elowia beherbergt verschiedene Völker wie Dämonen, Fee und Fangaren. Außerdem leben dort auch Menschen, von denen ein jeder von Geburt an mit einem Juwel verbunden... mehr anzeigen
Elowia am Abgrund
Schon vor einer ganzen Weile habe ich hier im Blog den Roman „Schattenjuwel“ von Tajell Robin Black vorgestellt. Mittlerweile gibt es eine Fortsetzung dieser Gesichte, die ich Euch ebenfalls wärmstens empfehlen kann.
Zur Erinnerung: Die fiktive Welt Elowia beherbergt verschiedene Völker wie Dämonen, Fee und Fangaren. Außerdem leben dort auch Menschen, von denen ein jeder von Geburt an mit einem Juwel verbunden ist, das sich nach und nach bildet und eine Symbiose mit seinem Träger eingeht. Es beschützt ihn, will aber ernährt werden. Und das ist das Problem, da die meisten Juwelen am liebsten das Leid Anderer in sich aufnehmen, um weiter zu wachsen.
Im ersten Teil haben wir erfahren, wie der steinlose Krieger Barrn das Dämonenmischblut Lilith aus einem Kerker befreit, da er überzeugt ist, dass sie einen „Stein der Unwissenheit“ trägt. Auf der gemeinsamen Suche nach Antworten erleben die beiden und ihre treuen Gefährten zahllose Abenteuer.
Die Fortsetzung gibt sich um einiges düsterer. Eine neue, recht sonderbare Art von Juwelen ist auf Elowia entstanden. Sie „weinen“, indem sie kleine Perlen bilden, die von ihnen rieseln, und sie ernähren sich nicht von Leid, sondern lindern dieses stattdessen. Der Herrscher Hanak befürchtet, dass diese merkwürdigen Steine den anderen ihre Kraft rauben, weshalb die Menschen angreifbar werden. Er beschließt deshalb, die Träger dieser weinenden Juwelen zu beseitigen.
Bereits im ersten Teil des Romans haben wir eine ganze Reihe von Figuren kennen gelernt, die auf ganz unterschiedliche Weise in die Handlung verwickelt sind. Viele von ihnen tauchen auch nun wieder auf, es gesellen sich aber noch weitere hinzu. Wie gewohnt, werden die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was für Abwechslung und Vielseitigkeit sorgt. So erfahren wir hier noch mehr von Barrn, dem Steinlosen, und Lilith, dem Mischblut. Begleitet werden sie wieder von Skat, Baia und dem Dämon Dorn. Alle fünf müssen sich durch die gefährliche Scherbenhölle kämpfen, in welcher sie bald auf die Fürstin Jen Melodie und ihren Sklaven Hadeson treffen. Derweil ist Hanak, der Herrscher, mit seinen Suchern dabei, die „weinenden Juwelen“ zu jagen. Einer davon verbirgt sich jedoch in seinen eigenen Reihen, was zu einer Reihe schrecklicher Ereignisse führt.
Langeweile ist bei „Schattenjuwel“ ein Fremdwort. Die Perspektivwechsel, die aufwändig und ganz liebevoll gezeichneten Charaktere und die akribisch konzipierte Handlung erzeugen jede Menge Spannung. Stets ist man beim Lesen auf der Jagd nach dem nächsten Puzzleteil, welches Licht ins Dunkel der faszinierenden Geheimnisse bringen könnte. Der gute Stil und das natürlich fließende Erzähltempo fügen sich perfekt hinzu. Handwerklich gibt es also keinen Grund zur Klage.
Mit 446 gewissenhaft lektorierten Seiten ist das Buch bei einem Preis von 1,99¤ ein Schnäppchen. Obwohl „Schattenjuwel“ zum Fantasy-Genre zählt, werden sich auch Leser, die sonst andere Textgattungen bevorzugen, mit Sicherheit gut unterhalten fühlen, da die Geschichte enorm spannend ist und Protagonisten vorstellt, die sich fern von jeglichem Klischee bewegen. Neueinsteiger sollten allerdings zunächst Teil 1 lesen, da dessen Inhalt die notwendige Grundlage für die Ereignisse in Teil 2 bildet. Wer mitreißenden Lesestoff sucht, ist hier unbedingt richtig.
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