Auf einem verwüsteten Schlachtfeld findet die junge Schattentänzerin Sia einen schwer verletzten Krieger. Trotz der Warnungen ihrer Kameraden rettet sie ihm das Leben und zeigt ihm ihr Gesicht. Ein schweres Vergehen für diesen Elitekrieger Orden, der einer in sich gekehrten Familie ähnelt. Schnell merkt sie, dass der Krieger sich an nichts erinnert. Nicht daran, woher er kommt, noch daran wer er ist. Nicht einmal sein Name ist ihm geblieben und so gibt sie ihm den Namen Lyan. Den Namen ihres verlorenen Bruders.
Schnell merkt Lyan, in welche Schwierigkeiten er seine junge Retterin gebracht hat. Und so versucht er mit all den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, dem ihm gegeben Namen und den damit verbundenen Hoffnungen gerecht zu werden. Er gibt alles, um sich in die geschlossene und schweigsame Gemeinschaft zu integrieren und sich für das, ihm zuteigewordene Vertrauen würdig zu erweisen. Doch es dauert nicht lange, bis er begreift, dass die Welt innerhalb der Mauern der Schattentänzeruniversität nicht weniger gefährlich ist als das Schlachtfeld, von dem er zuvor gerettet wurde. Doch nicht nur die ausgebildetenen Mörder und Assassinen der Schattentänzer halten ihre Klingen bereit, sondern auch seine verlorenen Erinnerungen, die ihn jederzeit in Stücke reißen könnten.
"Es war dunkel, während im Hintergrund krachend Klingen aneinander stoben, kratzten und blaue Funken durch die Luft wirbeln ließen. Leichen pflasterten den von Blut getränkten Boden, während die Krähen unbarmherzig auf die am Boden liegenden Toten einhackten, noch warmes Fleisch aus ihnen heraus rissen und gierig hinunter schlangen. Es war ein Bild des Grauens, während der Mahlstrom blitzend und donnernd am abendlichen Himmel wirbelte und den, sich allmählich verdunkelnden Himmel mit zuckenden Blitzen und krachendem Donner erhellte. Erneut erklang das Geräusch von aufeinander schlagenden Klingen, gefolgt von wildem Gelächter, von einer von Wahnsinn geschwängerten Stimme. Blut spritzte auf die, im Mondlicht schimmernden Oberfläche einer silbrig schimmernden Rüstung eines toten Soldaten. Begleitet von einem wütenden Aufschrei klirrten die Klingen erneut aufeinander und ließen bläuliche Funken zu Boden rieseln. Beide Krieger waren in schwarze Mäntel gehüllt, die von der Schlacht blutbefleckt und lumpenhaft geschunden waren. Ihre Muskeln brannten unbarmherzig, während sie sich jedoch nicht bremsen konnten, den jeweils anderen in einen grausamen und blutigen Tod zu stürzen. Unerbittlich fochten die beiden letzten Überlebenden miteinander, schenkten sich nichts und lachten, brüllten und fauchten beide wie von einem unaussprechlichen Wahnsinn getrieben. Die Klingen schartig geworden von den Hieben des Gegners, doch das Metall stob in Erfüllung seiner Pflicht immer wieder aufeinander und gab keinen weiteren Millimeter mehr unter den Hieben nach. Ihre Augen schimmerten im Mondlicht, während sie sich gegenseitig blutige Wunden zufügten. Der laute Schrei einer Krähe riss ihn aus der traumartigen Vision."
Großartiger Anfang!
Ich freue mich auf die nächsten Kapitel.
Gruß aus Hamburg, Richard