BookRix

Hallo ,
Du hast Dir eigene Gedanken gemacht, zum Ameisensystem. Es sind neben Pilzen und Algen so ziemlich die einzigen höheren Wesen, die die Welt beherrschen. Ich fand im zweiten Stockwerks eines gerade neu eröffneten Krankenhauses quer durchs Patientenzimmer, eine Ameisenhauptstraße, die durch eine winzige Ritze neben dem Fensterrahmen wieder nach draußen führte. In der Isolierschüttung meines Schlafzimmers(ebenfalls im zweiten Stock) legte ich, unterhalb der Füßbodenschichten, einen kompletten Ameisenstaat frei. Lediglich winzige Häufchen klein gemahlener Isolierschüttung ab und zu an verschiedenen Stellen, waren mir aufgefallen. Es ist für mich faszinierend, wie viel Intelligenz ein Ameisenstaat entwickelt. Was wir daraus lernen, ist ja erst der Anfang: Das die vielen verschiedenen Verkehr-s und Geschäftsüberwachungskameras miteinander interagieren, und bei auffälligem Verhalten einer Person deren Gesichtserkennungsmerkmale sofort an ihre direkten Nachbar Kameras zur Weiterverfolgung weiterleiten, ist ja erst ein Stadium, das noch nicht einmal an die Intelligenz eine Staatsqualle, oder eines Schleimpilzes heranreichen. Aber wir lernen noch.: Ich sehe schon ganze Schwärme von kleinen Quadrocoptern z. B. , die als „Individuum“ schon eine gewisse „Intelligenz“ besitzen, um entscheiden zu können, ob in einer Situation mehr Aufklärer oder mehr Kämpfer benötigt werden, und so ihre Arbeitsteilung optimieren, wie die Vortriebs- und Fresszellen einer Qualle. In meinem Leben werde ich hoffentlich nicht mehr sehen, ob in diesem Bereich z.B. die Ameisenstaatsintelligenz schon nachgeahmt werden kann; Wenn nicht bis dahin Mengen von interaktiven Nanobots in meinem Körper ständig Fehler reparieren, und mich dadurch bis in fast Ewigkeit als seelenloses ameisenstaat ähnliches Funktionsteil am Leben erhalten.. Staatsstreiche und Kriege wird es auch noch dann geben.
So, der Kreis ist geschlossen.
Da ich in Deinem Satz: “Die Anneliese nimmt immer zuviel“, sah. Das Du bei Ameisen nicht nur der reinen biologisch, wissenschaftlichen Beobachtung folgst, sondern auch manchmal an Individualität denkst, empfehle ich Dir das Buch: „Prof. Mmaa’s Vorleseung“ von Stefan Themerson. Ich hatte es Anfang der Siebziger gelesen, und mich vor 3 Jahren noch ein mal erfolgreich bemüht, es antiquarisch zu bekommen. Es hat mit dem Film Antz, oder dem unsäglichen „Großen Krabbeln“ aus der Disney Schmiede nichts gemein.
Hilmar

Hat mir gut gefallen. Herz und Pokal.

Liebe Grüße,

Raimund

die Ameisen....es wird sie noch geben, wenn wir längst Geschichte sind.

Klasse geschrieben!
LG Nadja

Das Volk lebt nur durch Arbeitsteilung.
Ablenkungen (Schnaps) sind der Anfang vom Ende.
Eine Ameise zu sein, bedeutet Pflichterfüllung ohne zu denken und dieses bis zum Ende.
So mancher Herrscher, Unternehmer etc. in der menschlichen Gesellschaft wünscht sich so ein Verhalten. Das Problem ist nicht nur, das Denken der Arbeitsameise Mensch. Das kann man so ziemlich schrumpfen lassen durch entsprechende Manipulation.
Nein, es ist die Gier nach mehr. Dem arbeitenden Menschen wird zu wenig zum Leben gelassen, man beutet ihn gnadenlos aus, um sich zu bereichern. Dann kracht es irgendwann und alles beginnt aufs Neue.
Nur eine perfekt organisierte Struktur, die Nahrung, Wohnung und Vermehrung gewährleistet, bedeutet zwar sozialen Frieden aber wo bleibt der Fortschritt?
Den Ameisen ist das egal. Sie haben den Fortpflanzungsauftrag. Der Schnaps ist ihr Verderb, wobei der ja auch kaum etwas mit Fortschritt zu tun haben dürfte....eher mit einer Abweichung von der Aufgabe.
Die Menschheit wird durch die Erkenntnisse, die man aus einem Ameisenhaufen gewinnen kann, kaum weiter kommen in ihrem komplizierten gesellschaftlichen Gefüge.
Dennoch muss man intensiv über die Bildung sozialer Systeme nachdenken, die allen Menschen Entwicklungsmöglichkeiten bieten, also auch Kreativität zulassen, ohne dass nur wenige den Nutzen der Arbeit vieler genießen.
Locker geschrieben, Assoziationen erweckend. Ich hab es gerne gelesen, weil es an meine Gedankengänge irgendwie anzuschließen scheint.

mal, wie schlau die Viecherl sein können! Alles ist durchdacht, nichts ist dem Zufall überlassen. Da könnte der Mensch sich doch eine Scheibe abschneiden, oder zwei ...
Schön launig erzählt ....
moonlook