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Der Text reiht sich nahtlos in die Reihe der Phil Humor Bücher ein. So kenn ich dich. Und wie immer das Thema gnadenlos mittig getroffen.

Zeitreise oder Ich werde gefallen

„Jeder Mensch hat Vermächtnis ... sich selber Merlin sein ...“, empfiehlt Merlin. Das eigene Vermächtnis sein? Guter Gedanke, der als Botschaft präsentiert wird. Die Umsetzung scheint schwierig.

Gelingt dies, in dem man von sich selbst viel preisgibt? Damit die Nachfolgenden wie in einem Buch nachlesen können. „... und erst die Wichtigkeit, die uns andere beimessen, verleiht uns Dimension?“ Dann ist der Spielraum der Interpretation eingeschränkt und das Urteil über den Menschen am Ende beschränkt?

Oder lieber wenig preisgeben? Damit die Legende blühen und gedeihen kann? „Ich wünschte, ich könnte irgendwo Geheimnisse verbergen, die würden MICH ausmachen, wären mein!“

Die Aufgabe des Dichters: „... das Dichterwort, es schuf die Möglichkeit, dass das Besondere sich bewahrt und abrufbar ist.“ – Konservierung im „Balladenformat“ Wer fühlt sich zum Konservierer berufen? Darf jeder mal?
Das könnte eine Erklärung sein für die Überflutung des Buchmarktes mit Biographien von Prominenten. Und auch die Erklärung für die Überschwemmung des Buchmarktes mit Texten jeglicher Art. Wieder die Frage des Schreibenden: Schreibt man für sich oder die anderen? "Sei dein eigenes Vermächtnis!", ist eine gute Vorgabe, auch in diesem Zusammenhang, wie ich finde.

Weitere Gedanken:
Merlin, der große Zauberer, startet ein Projekt. Er geht wissenschaftlich an die Sache heran durch die „Holo-Historien-Technik". Er benötigt Fakten und Beweis. Das ist ein allzu menschlicher Merlin. Der Mensch hält nur das für Realität, was er sieht oder was für bewiesen gilt. Es sei denn, er ist bereit, zu glauben. Und Merlin nutzt dieses Moment mit dem Placebo-Effekt des Projektors.

Und auch dieser Satz bietet reichlich Diskussionsstoff: „... als ob die Gerechtigkeit in dieser Welt nur eine Justierungsfrage sei, ein Parteinehmen für den Richtigen.“ Denn wer z.B. ist der Richtige? Der, der sich als solcher zu präsentieren weiß? Oder der, dem man vertraut, weil er loyal erscheint/ist? Was ist gerecht? Gibt es eine absolute Gerechtigkeit oder ist diese nur mit einhergehender Ungerechtigkeit für jemand anderen erreichbar?

„... Wiedergeboren werden im Geiste, durch Kraft des Geistes.“ Dieses scheint mir das Credo von Phil zu sein. Denn er haucht historischen Figuren in seinen Geschichten Leben ein; bringt sie dem Leser näher, nutzt deren Geschichte für die Wiedergabe der eigenen Gedanken. Hoc mihi placet!

Herzlichen Gruß von Signe

Sei deine eigene Legende... ein schönes Schlußwort.
Professor Merlin gelingt es auf wundersame Weise, Richard Löwenherz, den Rächer der Armen und die schöne Maid zu einem interessanten Gespräch in die Gegenwart zu beamen... lach.
Klasse Idee.
Beim Lesen geriet ich ein wenig ins Stolpern, mir fehlen mitunter die Artikel vor den Nomen.

Wieder ein echter Phil, den man durchaus mehrere Male lesen kann. Oder sogar sollte?
Mir gefällt das Vermächtnis, die Moral von der Geschichte, sehr gut. Wie du auf deine wirklich abgefahrenen Ideen kommst, wird mir ewig ein Rätsel bleiben ...
Insgesamt tiefgründig und wie immer sprachlich elaboriert. Ein wenig gestolpert bin ich nur über das häufige Auslassen von Artikeln, insbesondere in Richards Ausführungen. Wird hier die Ellipse als Stilmittel angewendet? Oder war das zu Richards Zeiten Usus? Wobei das im Englischen ja generell anders gehandhabt wird. Hier reicht mein Hintergrundwissen für eine Deutung nicht aus ...

LG
Zora Zorn

Ich habe mich auch amüsiert, es ist der 12 Beitrag den ich lese und ich bin wieder und wieder erstaunt, die Vielfalt zu diesem Thema ist grandios, auf geschichtlicher Ebende tolle Idee LG Geli

Aktivierung historisch wichtiger Personen? Das ist ja eine sehr interessante Idee! Ich habe mich sehr amüsiert. ;-)

Sehr interessante Umsetzung des Textes!

Ein nachlebenswertes Vermächtnis: "Sei deine eigene Legende."

Ein anregendes Gespräch zwischen vier geschichtlichen Personen, um die sich viele Legenden ranken (am wenigsten noch um die Maid, weshalb wohl ?) ist hier in einer witzigen und kenntnisreichen Art dargeboten; an manchen Stellen war die Diktion für mich gewöhnungsbedürftig, weil ab und zu vor Substantiven der bestimmte Artikel fehlte.

Sollte man vor 800 Jahren so gesprochen haben ? Ich glaube: eher nicht; betrachtet man unsere heutige Sprache, so verarmt sie gegenüber der aus vergangenen Zeiten - jedenfalls der, die sich uns schriftlich überliefert hat.

Cecilia