BookRix

Ja, ja, die Deutsche Sprache, ein Ungetüm des Möglichen un dUnmöglichen!
Lg Margo

Der Bindestrich paßt im Grunde gut ins aktuelle Geschehen:
Abstand halten, Vermischung, Ansteckung mit anderen Bedeutungen vermeiden, also beinahe ein Hygieneartikel auf Wortebene, gleichzeitig dennoch den losen Kontakt halten.

Im digitalen Alltag hat er doch so seine Tücken, findet sich doch auf der Tastatur nun ein Minuszeichen oder doch ein Bindestreich, warum fehlt seit so langer Zeit auf der Tastatur der Gedankenstrich, daß dem Bindestrich-Minus so häufig diese Aufgabe aufgedrängt wird?

Also Minuszeichen, Viertelgeviertstrich oder Halbgeviertstrich,
Geviertstrich, Spiegelstrich, Doppelgeviertstrich, aber auch der geschützte Bindestrich, letztlich ist das Füllhorn der Typographie hier ähnlich ergiebig wie bei den Leerzeichen, eine ebenfalls von Laien oft unterschätzte Kategorie der Schriftzeichen, in alten Zeiten gar noch unüblich. Gern schrieben etwa noch die alten Römer schlicht alles zusammen.
Damit werden die Leerzeichen zu engen Verwandten der Bindestriche, wobei beiden etwas Verbindendes sowie Trennendes zukommt - eine Frage der Perspektive.

Ich mag ohnehin den Aspekt der Eindeutigkeit bezogen auf statistische Auswertungen von Texten.
Da gibt es bereits Probleme bei ganz einfachen Wörtern:
Das Weiden der Kühe auf Weiden unter Weiden ist da ein schon klassisches Beispiel, wobei die Kühe besonders im heißen Sommer die Vorzüge kennen werden, auch ohne Bindestrich.

Hingegen literarisch bieten Mehrdeutigkeiten viel Potential für Kurzweil.
Hier kann der Bindestrich schnell zum Hebel werden, welcher eine Welt aus den Angeln heben kann, eine Idee konterkarieren, somit eine fiktionale Welt zerstören.

Wie der Bindestrich selbst hat Vieles eben zwei oder mehrere Seiten, ähnlich wie die Wurst, welche einer alten Weisheit folgend eben anders als viele andere Sachverhalte zwei Enden hat ;-)
Hier ist wiederum die Bratwurstschnecke ein besonderes Getier, weil diese wiederum ihr eines Ende scheu zu verbergen sucht.

Herrlich abgehandelt. Der Ort in Wales hat mir am Besten gefallen ;-). Gabs so ein Ungetüm nicht auch in Ungarn? Habe da etwas im Hinterkopf aus irgendeiner Fernsehschnulze von Anno dazumal.
LG
Anne

Man sollte tatsächlich immer ein paar Bindestrichchen paarat haben, wenn man sich aus dem Schatz im Silben See bedient.
Außer man bekommt es hin, dass sich der Sinn des Wortes aus dem Kontext ergibt.
L.G.Roland.

Ich musste echt grinsen beim Lesen. Super!!! Die Wortwahl war perfekt, egal ob mit oder ohne Binde-Strich.
LG Sandy

Sehr gut umgesetzt und ein paar zusätzliche Wörter hinzugefügt. Klasse!

Ein Hoch auf den Bindestrich! Lustiger, super formulierter Text. LG Uschi

Ein Essay, das nicht nur informativ sondern auch sprichwörtlich locker vom Hocker in einem sehr guten stilistischen Text verfasst wurde.