BookRix

(Kritik Teil 2)

Kommen wir nun zu den Figuren.
Die Protagonistin hat mir persönlich nicht besonders gefallen, da sie mir zu oft passiv und zu wenig aktiv war. Auch wenn in der Geschichte meist nur geredet wird, auch dort kann man sehr gut aktiv werden. Egal ob nun die Figur ans Bett gefesselt ist oder nicht. Beispielsweise hätte Viola Alex befehlen können die Polizisten ins Zimmer zu zitieren um sie darauf dann auszuschimpfen.
Apropos Alex. Dieser Charakter hat mir am besten gefallen, denn im Gegensatz zu Viola ist er sehr aktiv. Er bäumte sich beispielsweise auf als er die Bedrohung seiner Freundin erkannte. Die Mutter ist ihm da ziemlich ähnlich, aber ihre Rolle kommt einfach zu kurz um wirklich erwähnenswert zu sein.
Kommen wir nun zu Saskia. Sie ist ein Charakter den ich nicht als schwach gezeichnet betiteln würde. Zutreffender wäre es sie als nicht einordbar zu bezeichnen. Beispielsweise meint sie, dass ihr all das schrecklich leidtun würde, aber wie meint sie das? Oder wie sagt sie das? Es gibt tausend Möglichkeiten sein Bedauern mitzuteilen. Vor allem wenn man eigentlich gar nicht ehrlich meint. Natürlich könnte man da einen Nachsatz hinterherwerfen oder aber die Körpersprache einbauen, um dem Gesprochenen mehr Gewicht zu verleihen. Zusätzlich wäre der Blickwinkel der Protagonistin für eine Interpretation ebenfalls hilfreich. Um aber zurück zu Saskia zu kommen, so frage ich mich wie sie zu der Ansicht kam dass Viola mit der Waffe lediglich gestreift wird. Wir kam sie darauf? Das ist mir vollkommen schleierhaft. Ebenso wie das Verhalten des Vaters gegenüber dem Freund. Wieso schätzt er Alex als Bedrohung ein? Mit welcher Begründung? Glaubt er dass die blutige Tat mit Absicht seitens des Freundes begangen worden war? Oder aber ist es seine Familie die er nicht leiden kann und die gesamte Sippschaft wird dabei von ihm über einen Kamm geschoren? Ich weiß es nicht.
Was ich aber noch allgemein zu den Figuren sagen möchte ist, dass es da noch einigen Klärungsbedarf bei den Motiven gibt. Wie kommen die Figuren auf ihre Ansichten? Vielleicht verfügt diese Kurzgeschichte einfach über zu viel Konfliktpotenzial als gut für sie ist um alles in einem Rutsch zu lösen. Vielleicht hätte man sie zweiteilen müssen um alles zu erläutern und abdecken zu können.

Abschließend hätte ich da noch ein paar Fragen.
„Doch die Schmerzen waren mittlerweise so stark, dass ich die Augen gar nicht mehr offen halten wollte“= Wenn man starke Schmerzen hat kneift man die Augen fest zu, dass ist schon wahr, aber man driftet nicht ab. Schwäche oder Müdigkeit aufgrund des erlöschenden Lebensfunke wären da schon ein passenderer Grund. Allerdings stellt sich auch die Frage warum sie nicht schreit? Wenn man starke Schmerzen hat schreit man in der Regel. Natürlich wäre auch ein Schock angebracht in dem sie gar nicht erst realisiert, dass sie selbst im Sterben liegt. Wer kann sich selbst schon ernsthaft mit einem Messer in der Brust(?) vorstellen?
Außerdem wäre es wichtig zu erfahren, wo genau das Messer in ihren Körper eindrang. Wenn Beispielsweise die Lunge beschädigt worden wäre, würde ihr Atem rasseln und vermutlich würde sie auch Blut spucken. Was auch nicht gerade uninteressant wäre.
Zu den Schmerztabletten. Als Viola aufwachte hatte sie Schmerzen beim Atmen. Aber ansonsten schien sie sich schmerzfrei bewegen zu können. Später sind jedoch Schmerztabletten erwähnt worden, deren Wirkung nachlässt. Wieso fanden die Schmerztabletten nicht schon früher Erwähnung? Hätten sie nicht eigentlich von Violas Pein nichts als einen dumpfen Schmerzimpuls hinterlassen müssen? Zumal woher weiß sie dass sie die Schmerzmittel in Form von Tabletten bekommt? Genauso gut hätte sie eine Infusion bekommen können.

Das wäre meine Kritik. Ich hoffe dass sie dir geholfen hat. Du solltest zusätzlich zu diesen Kommentaren noch eine PN bekommen haben in welcher die Rechtschreibfehler aufgelistet sind.
Informiere mich solltest du weitere Kritiken wünschen.

Um erst einmal herauszufinden ob und wie nützlich meine Kritiken dir sein können, werde ich mit dieser Kurzgeschichte hier anfangen.

Fangen wir erst einmal mit der handwerklichen Komponente an.
Rein vom Stil her lässt es sich locker lesen und ist leicht verständlich. Es gab da höchstens eine Sequenz an der ich etwas stutzte. Woher weiß die Mutter, dass die Tochter nach ihrem Vater verlangte? Aber dann stellte es sich schließlich doch als Missverständnis heraus.
Allerdings gibt es da so kleine Schwächen. Da wäre zum einem die Zeichensetzung bei den Dialogen, welche doch recht Fehlerhaft ist, da du trotz Nachsätze einen Punkt bei der wörtlichen Rede setzt, was nicht richtig ist. Wenn ein Nachsatz folgt wird nach der wörtlichen Rede ein Punkt gesetzt, da der Satz an sich noch nicht zu Ende ist. Es wäre ungefähr so als wenn du nach einem Hauptsatz einen Punkt setzt, um darauf einen Nachsatz folgen zu lassen.
Der zweite Fehler den ich gesehen habe ist der Mangel an Synonymen in Bezug auf die Figuren. Teilweise hätten mehr Synonyme gut getan, statt immer nur die Namen bzw. Titel zu lesen. Besonders bei der Stelle: „… legte Alex kurz die Hand auf die Schulter und verließ den Raum. Alex setzte sich.“ Zwei Zeilen weiter kommt wieder der Name bei der Stelle: „…, bis Alex sich zur Tür wandte.“

Kommen wir nun zum Bühnenbau.
Dieser fällt hier doch recht karg aus. Natürlich ist es eine Kurzgeschichte, aber deshalb muss die Bühne noch lange nicht so kurz erwähnt werden.
Was wäre Beispielsweise gegen eine Erwähnung der Beleuchtung im Theater einzuwenden gewesen? Oder eine Erläuterung der Kulisse auf der letztlich diese eine wichtige Szene stattfand.
Oder gehen wir mal zum Krankenhaus über. In Krankenhäusern gibt es gerne mal kleine Tischchen neben dem Bett, die vollgestopft sind mit Tabletten, Geräten, Blumen, Geschenken oder sonst was. Je nachdem auf welcher Station sich Viola befand. (Auf der Notstation haben die Angestellten keine Zeit um sich im Ernstfall durch all die Präsente durchzuwühlen.)
Also da kannst du noch mehr in die Tiefe gehen.

(Fortsetzung folgt, da die Kritik für unser Baby-Bookrix zu lang ist...)