Liebe geht ja bekanntermaßen durch den Magen. Das hat sich bestimmt auch Loki Miller gedacht, als sie ihren neuen Roman „Symphonia Culinaria“ geschrieben hat. Wenn man das Cover anschaut, bekommt man auch schon richtig Hunger auf den bevorstehenden Lesegenuss, denn einige lustige Gemüse haben sich mit auf das Bild verirrt. Also ganz schnell was zum Knabbern besorgen und dann ran an die Lektüre.
Nika ist Musikerin, die sich auf... mehr anzeigen
Liebe geht ja bekanntermaßen durch den Magen. Das hat sich bestimmt auch Loki Miller gedacht, als sie ihren neuen Roman „Symphonia Culinaria“ geschrieben hat. Wenn man das Cover anschaut, bekommt man auch schon richtig Hunger auf den bevorstehenden Lesegenuss, denn einige lustige Gemüse haben sich mit auf das Bild verirrt. Also ganz schnell was zum Knabbern besorgen und dann ran an die Lektüre.
Nika ist Musikerin, die sich auf die baldige Aufnahme an die renommierte Hochschule in Karlsruhe freut. Die Ausbildung ist ein positiver Wendepunkt in ihrem bisher schon recht bewegten Leben. Doch ehe sie sich in der nordbadischen Metropole einrichtet, möchte sie noch eine unerledigte Sache aus ihrer Vergangenheit abschließen; ein letztes Gespräch mit ihrem Ex steht noch an und dazu muss sie von München aus nach Kiel reisen.
Benedikt ist Fernsehkoch. Allerdings hält er sich zu Beginn der Handlung nicht im Fernsehen, sondern in einer Klinik auf. Seine Karriere hat nämlich einen leichten Knick erlitten. Aber seine fleißige Managerin hat wieder einen neuen Auftrag für ihn an Land gezogen. Benedikt soll nun Starkoch auf einem Kreuzfahrtschiff werden. Obwohl das ein lukratives Geschäft verspricht, ist Benedikt nicht gerade angetan von der Idee, auf dem Ozean herumzuschippern. Da er aber momentan keine Alternative hat, begibt er sich zusammen mit seinem etwas tollpatschigen Assistenten nach Kiel, wo das Schiff schon auf ihn wartet.
Auf dem Weg von Süddeutschland nach Kiel kann so einiges vorfallen. Ein zünftiges Unwetter bei Frankfurt bringt sämtliche Fahr- und Flugpläne durcheinander und so kommt es, dass sich Nika und Ben in einem Zug treffen. Nur leider fährt dieser Zug nicht nach Kiel. Also muss die unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft improvisieren.
Wie schon weiter oben angemerkt, macht das süße Cover Appetit auf das Leseerlebnis. Die beiden Protagonisten nebst dem fröhlichen Gemüse wirken sympathisch. Aber nicht nur in bildhafter Form erwecken Nika und Ben die Neugier. Von den ersten Szenen an möchte man mehr über die beiden erfahren, die so unterschiedlich sind und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen haben. Loki Miller beschreibt ihre Charaktere derart prägnant und authentisch, dass man gar nicht anders kann, als sie sofort zu mögen und mit ihnen zu fiebern.
Aber da ist noch so viel mehr. Die ziemlich chaotische Fahrt nach Kiel hat einiges an Überraschungen und urkomischen Einlagen zu bieten. Das macht das Buch lebendig und unvorhersehbar. Außerdem finden zwischendurch mehrere Rückblenden in Nikas Vergangenheit statt, in denen man erfährt, warum sie noch mal nach Kiel fahren möchte, um ihren Ex zu treffen. Dies alles sorgt für so viel Abwechslung, dass es eine wahre Freude ist. Genau wie eine gute Speise mit musikalischer Untermalung alle Sinne gleichzeitig verwöhnt, wirkt die „Symphonia Culinaria“ ebenso vielseitig und liebevoll komponiert.
Das alles wird in sehr angenehmer, niveauvoller und immer unterhaltsamer Sprache geschildert. Grund für Beschwerden gibt es keine. Alles passt und banale Klischees sind hier zum Glück die absolute Ausnahme.
Obwohl das Buch sowieso schon abwechslungsreich ist, hat Loki Miller auch noch ein paar Bonbons für ihre aufmerksamen Leser versteckt. Besonders ulkig ist beispielsweise das Auftauchen eines gewissen Herrn Alexander König. Kennen Sie den? Na? Ist das nicht ein bekannter Fußballtorart und gibt es über den nicht einen „Bildband ins Glück“? Oho! Er bekommt auch bei „Symphonia Culinaria“ eine nicht ganz unwichtige Nebenrolle.
Ich habe ja schon viele Liebesromane gelesen, aber „Symphonia Culinaria“ ist der mit weitem Abstand süßeste von allen. Nika und Ben sind einfach nur sympathisch und die Handlung um die irrsinnige Fahrt nach Kiel hat sowohl Humor wie auch Tiefgang zu bieten, aber das ist noch längst nicht alles. Ich kann Loki Millers neuen Roman wärmstens empfehlen, weil er mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Liebenswerte Protagonisten, ereignisreicher Inhalt, vorzüglicher Stil, kurzum großartig. Das zu toppen, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein.