Windschatten
Von: Isabella MeyWindschatten
Julia, die Tochter des Schattenlords und einer Feuermagierin, fühlt sich zur Außenseiterin verdammt. Ohne besondere magische Fähigkeiten wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein ganz normales Leben. Doch irgendwas verbergen die Eltern vor Julia. Ob das Geheimnis etwas mit den schwarzen Blättern, der Stimme aus dem Nichts oder dem spurlosen Verschwinden von Markus zu tun hat? Und was führt dieser mysteriöse Sandro im Schilde?
Ein fantastischer Liebesroman voller Gefahren, Gefühle und Gegensätze
Nichts ahnend biege ich um die Ecke, wo ich geradewegs in jemanden hineinrenne. Schockiert reißt es mich zu Boden, während mein Gegenüber leicht schwankend auf mich herabschaut: Sandro! Sandro? Das darf doch nicht wahr sein!
»Wa-was machst du denn hier?«, stammele ich erschüttert.
Reiner Zufall oder ist er uns etwa gefolgt?
Doch statt zu antworten, wendet er sich einfach ab und trabt davon. Von meinem Harndrang ist nichts mehr zu spüren, dafür keuche ich noch immer fassungslos, als auch schon das nächste Chaos über mich hereinbricht: Es passiert in dem Moment, als ein Krähenpärchen über mir hinwegflattert und sich ein letzter Sonnenstrahl den Weg über den Horizont, an meinem Gesicht vorbei, zur Wand des Gebäudes bahnt. Der Schatten, welcher meinen Umriss zeichnet, entfaltet urplötzlich einen ungeheuerlichen Sog. Genau, wie es bereits in meinem Traum geschehen ist, zerfließt die Materie meines Körpers zu einer Art schwarzer Wolke, welche von meinem eigenen Schatten eingesogen wird. In meinem Hirn dreht sich alles, als ich plötzlich als zweidimensionales, schwarzes Wesen an der Gebäudewand klebe.
Das kann doch nicht wahr sein! Dieses Mal träume ich doch nicht, oder hat mich der Zusammenstoß in die Ohnmacht befördert???
Doch mein Dasein als Schattengestalt fühlt sich viel zu real an für einen Traum. Meine schwarzen Finger können deutlich die Textur der Metallwand erspüren und …
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