Das lebendige Schaufenster

Von:
User: borgi53
Das lebendige Schaufenster
In dem Schaufenster der Familie Müller, ist vor Weihnachten ganz schön was los. Das alte Haus steht auf dem Kirchplatz, direkt neben der schönen alten Dorfkirche. Die Fachwerkhäuser sind wunderschön, und in diesem kleinen Ort kennt man sich, und pflegt Kontakte.

Herr Müller betreibt seit vielen Jahren ein Spielwarengeschäft. Alles was nicht vorhanden ist, wird sofort bestellt. So auch vor Weihnachten. Die Kinder im Ort haben viele Wünsche, und leider werden diese immer sonderbarer, findet Herr Müller. Die Zeiten ändern sich, das Spielzeug wird ersetzt durch Technik, Computerspiele stehen in diesem Jahr sehr hoch auf dem Kurs. Herr Müller schüttelt da oft mit dem Kopf, stehen doch wunderschöne Schaukelpferde, Puppen, Eisenbahnen und Teddys in seinem Geschäft.

Das Schaufenster ist liebevoll dekoriert, eine Schneemaschine und ein Tannenbaum sorgen für Weihnachtsgefühle. Die Menschen sollen an seinem Schaufenster stehenbleiben, und die Kinder sich die Nasen plattdrücken.

So war es immer, und so soll es auch bleiben.

Wenn das Geschäft geschlossen ist, und die Dunkelheit die alten Laternen leuchten lässt, wenn die Kirchenglocken zur Nacht schlagen, und der riesige Tannenbaum den Kirchplatz in ein sanftes gelbliches Licht hüllt, dann, ja dann erwacht das Schaufenster, und lässt die Puppen tanzen, die Eisenbahnen durch das Fenster tuckern, und Schaukelpferde wippen.

Alle sind ganz aufgeregt, ja es werden sogar Wetten abgeschlossen, wer zuerst das Fenster verlässt, welche Wünsche die Kinder in diesem Jahr haben, Technik ist ja in Ordnung, aber es muss auch was fürs Herz dabei sein. Bald ist Weihnachten, und das Christkind wird so nach und nach die Wunschzettel der Kinder bearbeiten.

Am Tag vor dem heiligen Abend, hat schon ein Schaukelpferd, zwei Puppen, eine kleine Eisenbahn, und einige Stofftiere das Fenster verlassen. Und so kommt es, dass kurz vor Geschäftsschluss nur noch der kleine Teddy mit der roten Schleife in dem verlassenen Schaufenster sitzt.

Er schaut sich traurig um, es kann nicht sein, dass es hier im Ort kein Kind gibt, was sich einen Teddy wünscht. Er weint dicke Tränen, sein Fell wird nass und schwer, und er sieht traurig auf die große geschmückte Tanne auf dem Kirchplatz.

In den Wohnzimmern erklingen Weihnachtslieder, jedes Fenster ist hell erleuchtet. Das Christkind war da, und hat den Kindern viele tolle Geschenke gebracht.

Nun ist es zu spät, denkt der kleine Teddy mit der roten Schleife, mich will niemand mehr, aus und vorbei.

Plötzlich erklingen helle Glöckchen, ein Schlitten rast auf das Schaufenster zu. In dem Schlitten sitzt das Christkind, und Herr Müller öffnet schnell die Ladentüre. Klara aus der Glockengasse, hatte sich so sehr einen kleinen Teddy gewünscht, und das Christkind hatte diesen Wunsch einfach übersehen, bei der vielen Arbeit. Ist das ja kein Wunder. Der Teddy mit der roten Schleife, klopfte schnell sein Fell trocken, putzte sich die Tränen weg, und langsam fingen seine brauen Knopfaugen wieder an zu

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