Wintermädchen. Der Fremde zwischen zwei Welten
Von: Ipek Demirtas
'Er hatte sich auf den Weg zwischen zwei Distanzen begeben und war irgendwo dazwischen geblieben. Ohne je wirklich anzukommen.'
Harun Kara, Ende Dreißig, gebürtiger Türke mit deutschem Pass, erscheint mustergültig integriert. Als arrivierter Manager und anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet ist er erfolgreich und beruflich weltweit auf Reisen. In jedem Hotel zu Hause, aber eigentlich nirgendwo daheim.
Der plötzliche Anruf seines jüngeren Bruders reißt Harun aus dieser hochbetriebsamen Einsamkeit und katapultiert ihn weit in seine Vergangenheit zurück: Der Vater liegt im Sterben. Ohne zu zögern, nimmt Harun das nächste Flugzeug nach Istanbul, um seine Familie das erste Mal nach 17 Jahren wiederzusehen.
Hier, in der Stadt zwischen den Kontinenten, beginnt die verborgene Geschichte eines tief Entwurzelten sichtbar zu werden, eines Fremdbleibenden, der doch längst neue Wurzeln geschlagen zu haben scheint. Und dabei in Wahrheit immer noch die Flucht eines kleinen Jungen vor sich selbst und seinen Erinnerungen fortsetzt. Erinnerungen an ein lange versunkenes Leben in der abgeschiedenen Bergwelt Ostanatoliens und Erinnerungen an das 'Wintermädchen', dessen Geheimnis sich nun enthüllt.
'Wintermädchen' erzählt die Geschichte eines dieser zwischen den Welten Verpflanzten, deren Weg von der Kindheit ins Erwachsenenalter über die Grenzen von Ländern und Kulturen hinweg verläuft. Die sich in einer Welt, die weit jenseits ihrer Herkunft und Sprache liegt, neu erfinden müssen. Und im Falle entscheiden, was oder wer sie künftig sein wollen.
Was spielt sich im Inneren dieser Entwurzelten ab? Sterben einmal ausgerissene Wurzeln ab oder bleibt immer eine Art Phantomschmerz? Zwischen zwei Heimaten: Wer ist man wirklich und wo ist man wer? Heimisch in der Fremde, fremd in der Heimat?
Es die Geschichte von Brüchen und Verwerfungen in der Existenz, von Wunden und Narben in Bewusstsein und Seele, fern von dem, was politisch oder gesellschaftlich im Kontext von 'Integration' oder 'Diskriminierung' diskutiert wird. Und es ist die Geschichte einer doppelten 'Entfremdung': Einer ersten im herkömmlichen Wortsinn und einer zweiten, die das Wort wörtlich nimmt - Entfremdung als Aufheben des Fremdseins in der Versöhnung mit den eigenen Wurzeln.
Harun Kara, Ende Dreißig, gebürtiger Türke mit deutschem Pass, erscheint mustergültig integriert. Als arrivierter Manager und anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet ist er erfolgreich und beruflich weltweit auf Reisen. In jedem Hotel zu Hause, aber eigentlich nirgendwo daheim.
Der plötzliche Anruf seines jüngeren Bruders reißt Harun aus dieser hochbetriebsamen Einsamkeit und katapultiert ihn weit in seine Vergangenheit zurück: Der Vater liegt im Sterben. Ohne zu zögern, nimmt Harun das nächste Flugzeug nach Istanbul, um seine Familie das erste Mal nach 17 Jahren wiederzusehen.
Hier, in der Stadt zwischen den Kontinenten, beginnt die verborgene Geschichte eines tief Entwurzelten sichtbar zu werden, eines Fremdbleibenden, der doch längst neue Wurzeln geschlagen zu haben scheint. Und dabei in Wahrheit immer noch die Flucht eines kleinen Jungen vor sich selbst und seinen Erinnerungen fortsetzt. Erinnerungen an ein lange versunkenes Leben in der abgeschiedenen Bergwelt Ostanatoliens und Erinnerungen an das 'Wintermädchen', dessen Geheimnis sich nun enthüllt.
'Wintermädchen' erzählt die Geschichte eines dieser zwischen den Welten Verpflanzten, deren Weg von der Kindheit ins Erwachsenenalter über die Grenzen von Ländern und Kulturen hinweg verläuft. Die sich in einer Welt, die weit jenseits ihrer Herkunft und Sprache liegt, neu erfinden müssen. Und im Falle entscheiden, was oder wer sie künftig sein wollen.
Was spielt sich im Inneren dieser Entwurzelten ab? Sterben einmal ausgerissene Wurzeln ab oder bleibt immer eine Art Phantomschmerz? Zwischen zwei Heimaten: Wer ist man wirklich und wo ist man wer? Heimisch in der Fremde, fremd in der Heimat?
Es die Geschichte von Brüchen und Verwerfungen in der Existenz, von Wunden und Narben in Bewusstsein und Seele, fern von dem, was politisch oder gesellschaftlich im Kontext von 'Integration' oder 'Diskriminierung' diskutiert wird. Und es ist die Geschichte einer doppelten 'Entfremdung': Einer ersten im herkömmlichen Wortsinn und einer zweiten, die das Wort wörtlich nimmt - Entfremdung als Aufheben des Fremdseins in der Versöhnung mit den eigenen Wurzeln.
Beiträge und Kommentare