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Danke Dir! Holger

Danke für dein Interesse! Es tut mir natürlich leid, dass ich schwer zu verstehen und zu deuten bin.
Wenn ´mal die Frage erlaubt wäre: Wie geht es dir sonst beim Lesen von Lyrik? Liest du gelegentlich Georg Trakl oder Gottfried Benn? Ist da immer alles klar? Lies ´mal "Wanderers Nachtlied" von Goethe, da gibt es wahrscheinlich ganze Regal-Kilometer an Interpretationen. Jedenfalls hatte ich dazu 400 Seiten gelesen. Was soll ich nur machen, wieso denken alle, ein Gedicht müsste sofort verständlich sein? Einfach Emotionen über Reim-Strukturen gezogen?

Eigentlich könnte ich zu jedem Gedicht einen erklärenden Beitrag widmen,
á la "Zum besseren Verständnis" wie das bei Goethe heißt, andererseits ist so was beim Fach-Publikum verpönt.

Ach ja, Entschuldigung übrigens, dass ich mich erst jetzt gemeldet habe, manchmal ist in mir eine Sperre, habe etwas wie einen "Kröps" im Hals, kann mich nicht äußern.

Vielleicht gehören meine Verse eher ganz altmodisch in die Mappe und nicht ins Internet.

LG
Holger

Danke dir für deinen lieben Kommentar.
Fast ist es gewesen, mein Impuls waren zwei Damen aus Kolumbien, die ich in unserem Umsonstladen gesehen hatte.
Dazu kommt noch, meine Achtung und Sympathie für fremde Religionspraxis. Ich hatte im Deutschlandfunk einen Beitrag gehört, dass Gläubige die Totenköpfe ihrer Verwandten wieder ausbuddeln. Den eingeschrumpften Totenköpfen, die sie zu Prozessionen an Allerheiligen mit sich führen, werden verschiedene Früchte oder Zigaretten geopfert. Einige richten extra zu Hause ein Zimmer für sie ein. Was uns nur bizarr anmuten mag, bedeutet den Leuten wahrscheinlich eine intensive Auseinandersetzung, auch eine andere Vertrautheit mit den letzten Dingen.

Die katholische Kirche akzeptiert diese Rituale. Weil ich ein echter Querkopf und Sonderling bin, wirkt so was auf mich besonders faszinierend, weil die Leute ja eigentlich unlogisch und verschwenderisch handeln. Man bedenke, bei uns würde jemand ein Zimmer für den Totenkopf seines Onkels beanspruchen.
Wir haben den Tod längst vermenschlicht in Märchen und Skulpturen vom Totentanz.
Diese Betrachtungsweise deckt nicht alles ab, macht es aber vielleicht leichter, so kommt auch Iris ins Gedicht, die den unvermeidlichen Zweck seines Besuches, eben den Löffel abzugeben, mit Partnerschafts-Lügen überbrückt und mit dem Tod schäkert.
Vielleicht werden mir alle Späße und Gedichte vergehen, wenn es soweit ist.
Also nochmals bedanke ich mich für Lesen, Mitdenken, Mitfühlen und dein Herzchen.

Bei mir sprudelt die Poesie leider nicht so, dass mir so wie dir solche poetischen Gebilde als Kommentar gelingen würden. Ich brauche lange für ein Gedicht. Es spukt mir oft wochenlang in meine Gedanken und Träumen herum, bevor ich es (Meist handschriftlich) irgendwohin kritzle, oft unleserlich auf Papier. Ganz zu schweigen davon, dass auch manchmal alles schweigt. Oder ich höre nicht zu, wenn die innere Stimme raunt.
Also bis demnächst wieder
Holger

Gerade, weil du auf verschiedenen Ebenen denkst,
wirkt das Geschriebene auf mich oft rätselhaft.
Aber das ist es auch, was es so spannend macht.
Man muss ganz anders hineingehen, wenn man es
überhaupt ein wenig verstehen will. Die Sprache
lockt mich aber so sehr, dass ich mehrmals andocken
muss. Manchmal ist es aber doch ziemlich vergeblich...

Das entmutigt mich aber nicht, und ich finde es ein-
fach toll, wenn du dir die Zeit nimmst und dem inte-
ressierten Leser Einblick gibst. Das ist wirklich wertvoll!

Vielen Dank deshalb für deinen Zeitaufwand und für
die Geduld, die du hier wieder unter Beweis gestellt
hast.

Viele Grüße kommen zu dir - Nibiru

Falls ich es nicht mehr schaffe, schon heute liebe Wünsche
zum Osterfest!

Danke dir, ich hoffe nur, dass ich in meinen Kommentaren einigermaßen verständlich bleibe. Es ist ja manchmal sehr komplex und gelegentlich bin ich hinterher unsicher, wenn ich was aufgeschrieben habe. Unsicher nicht was die grundsätzliche Aussage betrifft, aber die Tendenzen und Nuancen.

Auch dir viele Grüße, ebenfalls vorausschauend schon ein fröhliches Osterfest!

Danke für deinen Kommentar und das Herzchen. Es ist schön, dass sich dir verschiedene Aspekte beim Lesen erschließen. Irgendwas bleibt ja immer offen und jeder Leser, jede Leserin findet die ihr eigene Begegnung mit meinem Gedicht.

Mein poetologischer Ansatz wäre schon ein anderer, an narrative Struktur des Gedichts denke ich - wie bisherige Beiträge beweisen - weniger. Ein Gedicht wird für mich aus Worten und nicht aus Gedanken gemacht. (so ähnlich formuliert Mallarmé
Es kann aber sein, dass ich Elemente oder sozusagen Fetzen erzählten Textes gestalte. Wichtig sind mir Brüche, Absätze und Leerstellen, die Assoziationsflächen frei halten.

Mit kollg. Gruß Holger