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Ach, herrlich, liebe Helga! Und ich dachte schon, dass das mit dem Schreibtisch nur bei MIR so wäre! Da bin aber wirklich froh, dass ich hier (wieder einmal) eines Besseren belehrt wurde und viele Menschen eben doch gleich sind... zumindest in bestimmten Dingen. ;)

Ja, das ist wahrlich interessant - deine allgemeine Betrachtungsweise wie auch die beschreibung deines ganz persönlichen Schreibtisches.
Ich erinnere mich gerade, wie damals die Mönche in den Klöstern am Stehpult im Scriptorium standen und in wunderbarer Handschrift abschrieben, buchstaben verzierten u.ä. Wie hat sich das doch gewandelt. Du hast recht, ein Schreibtisch mag etwas über die Persönlichkeit aussagen. Odervielleicht doch nicht? Mein Mann ist sehr ordnungsliebend, strukturiert, fast pedantisch, doch sein Schreibtisch ist chaotisch.
Meiner übrigens auch, aber das sind meine Gedanken ja auch oft.
Als ich deinen kleinen Schreibtisch sah mit nichts außer dem Computerbildschirm....da habe ich ehrlich gestaunt. Bei mir liegt immer ein Haufen Papier zum Bekritzeln und Beschreiben, ....zig Stifte aller Art und Farbe...ich brauche das Handschriftliche und wenn es manchmal nur Wortfragmente oder Zeichnungen sind.

Was ich festgestellt habe: Sitzt man oft am Schreibtisch, so kann eine Umgestaltung oft einen ganz anderen Blickwinkel hervorrufen. Wenn ich zuweilen an einem problem "kaute", habe ich das zuweilen gemacht und siehe da, es kamen auch Einfälle. begründen kann ich es nicht.

Es gibt übrigens ganze bücher, die sich mit dem Schreibtischphänomen befassen, aber mir sind die Interpretationen meist zu klischeehaft.
Dagegen gefällt mir deine persönliche Betrachtungsweise sehr gut, individuell, humorvoll, ein wenig selbstkritisch....das hat was.
Ein "Helga-typisches" Buch, wie es mich immer wieder inspiriert und begeistert.

lg
Enya

Liebe Helga, es ist schon interessant, welche Idee einem manchmal überkommen. Ich denke, diese Idee hast Du an Deinem "Schreibtisch " sitzend gehabt mit Blick auf Deinen Garten und die Vögel beobachtet hast.
Deine Betrachtungsweise hat mir sehr gefallen. Übrigens in einem Interview mit Günther Grasse habe ich gehört, dass dieser seine Texte immer noch auf einer Schreibmaschine schreibt.
Liebe Grüße Dora

Ein ganz-ganz großes Herz für das gelungene Selbstporträt- wundervoll!
Ein weiteres für die gelungene Geschichte und ich denke an den Schreibtisch meines Herrn Papa, der mehrere versteckte Geheimfächer hatte und mit Schnitzerein verziert war.
Ich selbst begnüge mich wie du mit einem praktischen PC-Tisch und auch mein Bildschhirm ist ziemlich groß.....
LG
S.

interessante betrachtung über schreibtische und deren Benutzer, klar, wenn man dann seinen eigenen beguckt dann können einen schon nachdenkliche gedanken zu solch einem gut geschriebenen ausformulierten gedanken anregen;
so sieht man welch Themen einem am frühen Morgen unvermittelt begegnen...

Bin zur Zeit auf Kur und habe ganz selten Gelegenheit online zu sein- Das soll heißen, deinen Neueinstellungen kann ich mich erst ab Juni wieder voll widmen.
Bis demnächst also und lass es dir gut gehen.
LG
S.

Der Schreibtisch als Spiegel der Persönlichkeit, der Schreibtisch als Startrampe in die Welt (der Literatur, aber auch für den Blick nach draussen). Sehr interessant, diese Betrachtung. Zur Zeit ist der Ess- (und sonstiges)-Tisch mein Schreibtisch; dabei wechseln sich die lebenswichtigen Tätigkeiten der Nahrungsaufnahme und des Absonderns von Produkten der allgemeinen geistigen Fermentierung auf's Erquicklichste ab. Wenn ich hinausschaue, sehe ich das Meer - was will man mehr?
Cecilia

Würde ich beginnen, aufzuzählen, was alles auf meinem Schreibtisch steht – ich hätte bis zum späten Abend zu tun. Viel Papier, Rauchwerkzeug (elektrische Zigarette), Bücher (oben auf die New York Trilogie von Auster, direkt darunter „100 seltsame, medizinische Diagnosen“, Thermometer, Stifte, asbachuralte Ansichtkarten, Hustenbonbons und und und. Was im Französischen „Bordell“ genannt wird und ein heilloses Durcheinander bezeichnet.
Ich denke auch, dass ein Schreibtisch viel über die Person aussagt, die an ihm sitzt. Deiner, liebe Helga, ist in der Tat protestantisch karg und funktional. Was mich überrascht. Denn eigentlich hätte ich ihn mir so vorgestellt, wie Du den Deines Mannes beschreibst. Die Aussicht, ja, die steht Dir.
Hast an diesem Rechner im Morgenmantel Karten gespielt ? 
LG
Lothar