Eigentlich kaum zu glauben, dass ein Haus wie das titelgebende „Hotel Welt“ mit einem attraktiven Standort in Wien an Gästemangel leiden sollte! Aber gut, wenn man diese Prämisse akzeptiert (und es gibt wahrlich unglaubwürdigere Prämissen), dann ist der Plot originell und aktuell: Denn Schwarzgeld-Schmuggel, der für die Krimi-Elemente in „Hotel Welt“ sorgt, ist ja nach wie vor ein brisantes Problem. Kaum aber jemals dürfte... mehr anzeigen
Eigentlich kaum zu glauben, dass ein Haus wie das titelgebende „Hotel Welt“ mit einem attraktiven Standort in Wien an Gästemangel leiden sollte! Aber gut, wenn man diese Prämisse akzeptiert (und es gibt wahrlich unglaubwürdigere Prämissen), dann ist der Plot originell und aktuell: Denn Schwarzgeld-Schmuggel, der für die Krimi-Elemente in „Hotel Welt“ sorgt, ist ja nach wie vor ein brisantes Problem. Kaum aber jemals dürfte diese Thematik so humor- und schwungvoll behandelt worden sein! Die Art und Weise, wie das Finsterfels’sche Fürstenhaus seine schmutzigen Geschäfte abwickelt – getarnt durch das hauseigene Museum! -, dürfte nicht sonderlich realistisch sein, ist aber dafür umso unterhaltsamer; schließlich handelt es sich hier offenbar um eine Satire. Und wenn man sich in Wien auch nur ein wenig auskennt, ist klar, dass mit dem Fürstentum Finsterfels eigentlich Liechtenstein gemeint ist. Leider aber schwer zu glauben, dass denen die Polizei ähnlich offensiv auf die Pelle rücken würde wie im „Hotel Welt“!
Diese Krimihandlung wird naturgemäß eher im Unter- bzw. Hintergrund abgewickelt. Im Vordergrund steht die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Conny Mondo, der dreizehnjährigen Tochter der Hotelbesitzerin, und der gleichaltrigen Tochter des Fürsten. Deren Freundschaft wird auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, als beide in jene Schwarzgeld-Affäre verwickelt werden. Und wahrlich verwickelt wird die Sache, da gleichzeitig noch ein antiker Schatz im Park zwischen Hotel und Museum gesucht wird ...
Der Plot ist also gut erdacht und umgesetzt; die Charaktere sind mehr oder minder sympathisch, aber immer vielschichtig und individuell gezeichnet; die Sprache ist flott und flüssig, die Dialoge glaubhaft und erfreulich differenziert – wobei gewisse Eigenheiten der SprecherInnen manchmal etwas zu oft wiederholt werden. Auf jeden Fall also gelungene und originelle Unterhaltung!