Endstation Berlin

Leseinformation zur Veröffentlichung- NS-Zeit Berlin Band 1 Von:
Endstation Berlin

Jerry Martin, der zwischen 1935 und 1943 eingesetzte Kulturattaché der amerikanischen Botschaft in Berlin, war ein Nachkomme des Indianerhäuptlings Patkanims aus dem Stamme der Tulalip, der 1855 die Indianer-Schutzbestimmungen mit unterschrieben hatte. Jerry ging zur Reservatsschule und studierte über ein Stipendium in Washington.
Jerry Martin wuchs in einem Reservat auf und lernte sehr früh, sich mit Reiten, Fischen, Jagen und Sammeln zu behaupten. Er folgte als Freiwilliger dem Aufruf der Armee und besuchte die United States Military Academy in West Point in New York, mit Schwerpunkt der US Army Training and Doctrine Command (TRADOC), frei übersetzt: Heereskommando für Ausbildung, Einsatzschulung und Entwicklung.
Auf Grund seines Studiums und seiner bisherigen Ausbildung stand seiner Karriere im diplomatischen Dienst der militärischen Abwehr nichts mehr im Wege. Er schloss die Gesamtausbildung als Major Commander der United States Army ab. Seine neue Arbeitsstätte begann in Fort Monroe, nahe des Küstenortes Hampton in Virginia.
Man teilte ihn dem Offiziersstab von General David Parkins zu, der sich im militärischen Abwehrdienst bereits einen Namen im Ersten Weltkrieg machen konnte. Ziel war es, Major Command Jerry Martin mit dem Diplomatischen Corps, also der Gesamtheit der politischen Vertreter, vertraut zu machen, wo sich auch der gesamte Geheimagentenapparat der Welt tummelte. Hier herrschten gewisse Spielregeln, an die man sich während diverser Empfänge zu halten hatte. Für Jerry ein ungewöhnliches Pflaster. Er, als Indianer eines Reservates, sollte sich nun auf dem Glitzerparkett der Obersten Gesellschaft bewegen, sich diplomatisch ausdrücken, die Leute in ihrer Landessprache ansprechen, Informationen sammeln und miteinander verknüpfen. Für ihn als Nahkampfspezialisten, verknüpft mit indianischer Gelassenheit und Disziplin, eine gute Schule, um seine persönliche Taktik weiter zu optimieren und auszubauen. Der höfliche und ruhige Umgang mit den vielen internationalen Gepflogenheiten erhöhte schnell sein Ansehen, sodass man ihn gerne zu den diplomatischen Vertretungen in Übersee schickte.


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