Bob Shacochis, erklärter Skeptiker der Monogamie, stellt eines Tages fest, dass er seit 17 Jahren mit einer einzigen Frau zusammenlebt und gar nicht unglücklich dabei ist. Als exzellenter Koch erschließt er den Grund für die lange Dauer seiner Beziehung aus gastronomischer Perspektive. Die Erinnerungen kreisen um gemeinsames Essen, um Gerichte, die Bob S. für Miss F. nach allen Regeln der Kunst zubereitet. Die Muschelsuppe, die Miss F. während ihres Examens nur widerwillig annimmt („in letzter Zeit kommt es mir so trivial vor zu essen“). Das Spanferkel, das auf alle Ewigkeit an eine denkwürdige Anthropologen-Dinner-Party erinnert. Die kurze Phase des Vegetarismus bei Miss F („nur wenige Beziehungen können den Tiefpunkt überstehen, an dem sich der eine Partner beim Anblick dessen, was der andere isst, übergeben muss“). Die Weihnachtspute, die Jahr für Jahr Mord und Totschlag innerhalb der Großfamilie verhindert. Die Estragon-Ente und die Himbeer-Charlotte, die zum 14-Jahres-Jubiläum aufgetischt werden und die vorzüglichen Meeresschnecken-Puffer, die der Grund sind, warum Miss F. sich auf ihrem Grabstein ein solches Meerestier eingemeißelt wünscht. Bob Shacochis ist nicht nur ein besessener Koch und ein brillanter Schreiber, seine Texte eröffnen auch eine kleine Weisheit: Gutes Essen ist der Ursprung aller Kommunikation unter Liebenden.