BookRix

Vielen Dank liebe Marvelous, vor allem fürs nachspüren.
Ich glaube das ist bei manchen von meinen Texten gar nicht so einfach und es bedeutet dadurch auch für den Leser immer ein wenig Mühe.
Deswegen freue ich mich ganz besonders, wenn mir jemand zeigt, dass es gelingt.
Gerade bei diesem Text, in dem sehr viel Persönliches steckt, liegt es mir besonders am Herzen.
Danke.

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Danke liebe Sanayara.

Ich hatte extra "bleiben" verwendet, um es etwas konstruiert erscheinen zu lassen.
"Werden" ist natürlich richtigeres Deutsch.

Hi Mac,

ich versteh sehr gut was Du meinst, insbesondere, dass ich dem Leser einfach zuviel abverlange.
So aufgezeigt, muss ich sogar als Autor selbst Kritik an mir üben.
Also erst einmal vielen lieben Dank.

Ein wenig zur Erklärung:

Kario hatte es ja schon angeschnitten, dass es um das erbärmliche Ende einer Liebe geht.
Ein Ende hervorgerufen durch Lüge, Unverständnis und die Unterschiedlichkeit zweier Menschen.
Die weibliche Protagonistin, die in der Handlung gleichzeitig die auktoriale Erzählerin ist, kombiniert mit einer Ich-Erzählerin, sieht sich selbst als Beklagte und eben auch als Richterin, die über sich selbst zu richten hat. (OK, ich sehe ein, die Sprünge sind extrem)
Am Ende dieser Liebe stellt sie sich im Rückblick selbst die Schuldfrage um auf Fragen, die sie noch hat, sich selbst die Antworten zu geben.
Das Gericht habe ich deshalb gewählt, weil als Verlassene könnte man in Versuchung geraten ihm, der geht die Schuld für alles zu geben und für seine Fehler zu “verklagen”.
Sie aber sieht es anders und versucht im Grunde für seine Handlungen Rechtfertigungen zu finden um sich selbst als schuldig bekennen zu können.

Die Überladung mit Metaphern sehe ich ein.
Aber z.B. hier noch eine Binnenhandlung einzufügen, hätte alles noch verkompliziert.
Es sollte im Grunde genommen nur dieser innere Monolog im Mittelpunkt stehen, also die fertigen Erkenntnisse.

Vielleicht etwas zu surrealistisch?

...denn vom Abverlangen sprechen wir noch gar nicht, denn das betrifft ja dann das handwerkliche, den Stil, die Umsetzung.

Laß uns noch einen Augenblick beim Ziel oder sagen wir der Intentention verweilen.
Du schreibst:
Am Ende dieser Liebe stellt sie sich im Rückblick selbst die Schuldfrage um auf Fragen, die sie noch hat, sich selbst die Antworten zu geben.
Abgesehen davon, daß der Leser Probleme hat, das Ende von der Liebe zu erkennen, ist doch die Frage, wofür der Text da ist.

Mal ganz einfach und bildlich haben wir hier eine Frau, die ums Feuer springt und ruft:" Ich hab´s ja gewußt, ich bin schuld, ich bin schuld, ich hätt´s wissen müssen. Ich stürz mich rein, ich bin ja schuld."
Und außen steht der Leser und fragt: Warum ist sie schuld? Wieso hätte sie es wissen müssen? War es wirklich so klar? Was ist mit ihr los?

Du wertest nun von außen die Liebe und schreibst, sie sei erbärmlich gewesen.
Das interessiert mich. Was ist eine erbärmliche Liebe? Wie ist sie entstanden, wie ist sie gegangen?
Du schreibst, Du willst für seine Handlungen Rechtfertigungen finden.
Welche Handlungen?

Aber mich interessiert kein Tanz um´s Feuer, wo alles klar ist und sich gar nix ändert. Wofür teilst Du als Autorin diesen inneren Monolog dem Leser mit? Was bezweckst Du damit, was willst Du erreichen?

Willst Du warnen, was man falsch machen kann?
Willst Du aufarbeiten, wie die Protagonistin so blind sein konnte, dann mußt Du das auch darstellen? Du schreibst, sie hat noch Fragen - welche denn eigentlich?
All dies kann man interessant darstellen.

Was man nicht machen sollte, das ist die Verarbeitung von eigenen Unklarheiten in Texten, die eigentlich nicht für das Publikum gedacht sind. Das Publikum braucht einen bewußt geschaffenen Zugang und ich bin nicht sicher, ob Du einen im Sinn hattest, als der Text geschrieben wurde.

Aus meiner Sicht ist also die Grundfrage zu klären:
Warum gibt es den Text und was willst Du ausdrücken und daraus resultiert dann, wie man ihn am günstigsten aufsetzt. Das erste ist jedoch, daß Dir als Autorin klar ist, wo Du mit dem Text hin willst.
Das jedenfalls meine Auffassung vom Schreiben.

Nächtliche Grüße
mac

Es steckt sehr viel Persönliches in der Geschichte, von daher muss ich mich mit meiner eigenen Intention etwas zurücknehmen.

Aber was ich versucht habe auszudrücken ist, dass da eine Frau vor den Scherben einer Liebe steht.
Zu dem Zeitpunkt des Monologes sind bereits die Phasen der Trauer, des Zorns und der Wut Vergangenheit und es ist an der Zeit ein Fazit zu ziehen und zu Erkenntnissen und Einsichten zu gelangen.
In Textpassagen ist zu lesen, dass es um Wahrheiten geht. Wahrheiten deshalb, weil seine eine andere als ihre war.
Weiterhin ist von unterschiedlichen Gefühlen die Rede.
Diese Dinge z.B. lassen sie erkennen, dass sie ihm dafür keine Schuld geben kann, sondern sie akzeptieren muss.
Und letztendlich war ja das Wichtigste, was sie sich selbst aus ihren eigenen Gefühlen gezogen hat.

Ich bin im Moment am überlegen, ob diese Vorgeschichte wirklich wichtig für den Leser ist.
Für mich waren selbstreflektierender Weise die Erkenntnisse selbst die Intention den Text zu schreiben.

NachtGruß

ArsFendi