„Wo sind wir hier?“ will ich wissen.
„Oh, er weiß nicht, wo wir hier sind. Kannst du dir das vorstellen, Conrad?“ Der alte Mann macht eine ungeduldige wegwerfende Geste mit der vom Tremor geschüttelten Hand.
„Sie müssen sich irren,“ sage ich und nenne meinen Namen.
„Weiß ich doch, weiß ich doch. Dunkler Raum.“ Er schaut hinüber zur nächstgelegenen Tür mit dem Schild aus fast schwarz gewordenem Messing. Die Zahl darauf ist kaum zu erkennen: 1276.
Er deutet mit dem Stock auf die Tür. Bei der Bewegung raschelt das steif gestärkte Frackhemd auf eine Weise, die mir eine Gänsehaut macht.
„Er wird sie verlieren.“ Sagt er mit diesem feuchten Krächzen in der Stimme. Dann dreht er sich zu mir herum.
„Wo waren wir? Ah ja, der Dunkle Raum.“ Er nickt bedeutungsschwer. Das Nicken schwingt auf seinem dürren Hals mit dem herabhängenden Kehllappen gespenstisch nach. Inzwischen ist meine Gelassenheit einer gewissen Besorgnis gewichen.
„Sie wollten mir sagen, wo wir sind. Und bei der Gelegenheit vielleicht, wie ich hier heraus komme, wenn es keine Umstände macht.“
„Dies hier, mein Herr, ist das Haus der Träume.“ Bei diesem Satz geht eine erstaunliche Veränderung mit dem greisen Hoteldiener vor sich. Seine Augen klären sich zu einem seltsam schimmernden Grün, während sich der Körper zu straffen scheint. Das Lächeln der wulstigen Lippen zaubert Sonnenstrahlen um die Augen. Für einen Moment erstirbt das Zittern der linken Hand.
„Alfred deMeer, wenn Sie gestatten.“
Dies sind Geschichten von Liebe, Leidenschaft und Sehnsucht. Sie werden geträumt, gehofft, erlebt, durchlitten. Hier sind Dinge möglich, die es nur in Träumen geben kann.
Es kommen immer wieder Träume hinzu, also immer mal wieder reinschauen!