BookRix

T︀h︀a︀t︀'︀s ︀h︀e︀r︀? ＷＷＷ.ＤＡＴＥ４ＦＵＱ.ＣＯＭ?_ebook-andre-leonhardt-amoklauf

Achtung.
Leider wird der Begriff Psychopath (wie oft auch Shizophrenie) völlig falsch verwendet.
Leider sagt man schnell mal, jemand sei ein Psychopath - aber Psychopathie, auch antisoziale Persönlichkeitsstörung, ist ein sehr gut beschriebenes Phänomen, das, meines Wissens, auf keine der bisherigen Amokläufer zutrifft. Anders gesagt: Ein Psychopath an sich hätte keine Notwendigkeit, einen Amoklauf zu begehen, was in der Konsequenz seiner Störung liegt und hier jetzt zu umfangreich wäre, aufzudröseln.
Auch machen mich die Begriffe "Monster" oder "Bestie" die man gernde verwendet sauer, das genau das enorm gefährlich ist: Durch diese Abgrenzung von "normalen Menschen" die "Entmenschlichung" wird so getan, als wären diese Täter tatsächlich anders, unmenschlich. Dabei sind diese Täter Menschen wie du und ich, die durch entsprechende psychosoziale Dynamik dort enden, wo sie enden. So zu tun, als wären es Monster, Bestien und Psychopathen verhindert, dass wir hin schauen, verhindert, dass wir potentielle Täter erkennen. Und meines Wissens nach ist jeder Amokläufer so lange Opfer, bis er sich zum Täter macht. Niemand ist gerne Opfer und Fußabstreifer. Manche Menschen lösen diesen Konflikt, sich aus der Opferrolle zu schälen, besser, was sie doch noch vorhandenen positiven Dynamiken in ihrem Leben verdanken, Stichwort Resilienz. Amokläufer benutzen als Weg aus ihrerm Opferdasein diese Tat. Wenn wir das einmal respektieren, und wenn wir hinsehen, wer gemobbt wird, wem man die Hoffnung raubt - wenn wir Menschen erkennen anstatt sie nur mitzuschleppen, können wir potentiellen Amokläufern Resilienz bieten - und sie finden andere Wege, sich aus ihrem Leid zu befreien. SIe zu stigmatisieren und als Besiten darzustellen, oder ihnen gar Psychopathie zu unterstellen, ist der absolut falscheste Weg von allen.

Dein Narrentod

da muss ich erst mal schlucken, das hast du sehr gut beschrieben! Endlich mal jemand, der auch mal hinter die Fassade dieser "Monster" blickt und sich die Mühe macht, für diese Menschen zu sprechen! ZUm Gedenken des Amoklaufes in Winnenden habe ich damals eine Geschichte hier eingesetzt: "Amok - Die dunkle Seite der Kindheit", wenn du magst, kannst du sie ja mal lesen, sie ist zwar etwas länger geworden, aber die Details gehören nun mal zur Geschichte. Über einen Kommi würde ich mich sehr freuen, lg Lorina

Du hättest dich noch etwas intensiver mit dem Thema beschäftigen sollen, versuche doch auch die anderen Seiten darzulegen, Opfer, Hinterbliebene, Medien u.s.w.
Ansonsten hast du es sehr gut geschrieben

ich weiß nicht so recht...ich finde dieses ganze Gerde über die Ursachen für Amokläufe sinnlos. Ich meine, was wirklich in den Köpfen dieser Menschen vorgeht wissen wir nicht. Und würde mal jemand die Augen aufmachen, würde dieser jemand erkennen, das Menschen vor ihm stehen die Probleme haben...andererseits fand ich es auch wieder gut, dass du so ein Thema ansprichst!

LG Jenni

Diese Buch behandelt ein sehr sensibles Thema. Ich finde interessant, wie du versuchst, darauf einzugehen, wie ein Täter, ein Amokläufer, sich fühlen muss. Mich selbst interessiert das Thema auch sehr. Doch ich denke, man muss sehr vorsichtig damit umgehen. Sicher, jeder Mensch hat Probleme, Situationen und Gedanken, mit denen er vielleicht eines Tages nicht mehr klarkommt, die ihn wahnsinnig machen und zu Taten anregen, die seiner Meinung nach eine Erlösung, ein Ziel, ein Triumph sind. Doch ich denke, man kann eben solche Menschen nicht über einen Kamm scheren. Nicht jedem Menschen sieht man gleich an, dass er Probleme hat, nicht alle Probleme zeugen von dem unmittelbarem Umfeld. Man kann eine super Familie haben und trotzdem Probleme haben, die einen wahnsinnig machen. Du solltest also vorsichtig sein, wie du den Text vermittelst. Ich möchte natürlich nicht nur motzen, an sich finde ich die Idee des "Was-steckt-dahinter" - Schreibens gut, möchte aber keinen Amoklauf oder ähnliches verherrlichen und verschönern. Es handelt sich hierbei schließlich um Mord, an Menschen, die vielleicht unrechtes getan haben oder zur falschen Zeit am falschen Ort sind (man weiss es nicht) Doch wer gibt einem Menschen das Recht, über einen anderen Menschen zu richten, ihm sogar das Leben zu nehmen... Ich muss sagen, der letzte Absatz: " Er geht von Raum zu Raum, tötet die die ihn liebten. Er tötet die die ihn hassten und zuletzt tötet er den, der ihn am Meisten hasst. Sich selbst" beeindruckt und berührt mich am Meisten.

Danke für diese interessante Blickweise. Frohes Schaffen

hyper

du hast gut geschrieben.du hast amokläufer in ein anderes licht gesetzt. plötzlich sind die amokläufer die opfer. wie du es beschrieben hast, ist gut. aber du hast zu wenig über die opfer geschrieben. man muss immer daran denken was er getan hat, wie viele menschen er getötet hat...

Nicht schlecht,interessantes Thema auch wenn Ich PERSÖNLICH einige Aussagen/Thesen(?) für strittig halte,als einstieg gut,ausbaufähig allemal!
Grüße

Ich hatte deine Kurzgeschichte schon vor ein paar Tagen auf dem Radar, hatte aber erst heute die Zeit sie mal kurz durchzulesen. Ich hab mich mit dem Thema Amoklauf für ein kommendes Buchprojekt auseinander gesetzt und kann deine Meinung nur bedingt stützen. Amokläufer sind in der Regel nie Psychopaten. Sie kommen auch nicht aus zerrütteten Familien, sondern meistens aus dem Mittelstand und leben bis zum Amoklauf ein relativ normales Leben. Der Trieb schluss zu machen ist meist eine Gesellschaftliche inakzeptanz und das Problem soziale Kontakte vernünftig aufzubauen. Auch die heutigen hohen Anforderungen an einen Menschen können ihn dazu führen. Deshalb kann ich nur sagen das du dein Werk wenigstens gut ausklingen lässt. Auch wenn die wenigen Amokläufer, die es am Ende nicht schaffen sich zu töten, erzählen das sie ihre Tat erst am Ende realisiert haben und damit einfach nicht mehr weiterleben wollten.
Lieben Gruß

Ich denke nicht, dass man in dieser Form über einen Menschen schreiben sollte. Denn erstens ist das Ganze ziemlich schwer nachzuvollziehen. Wie sollte man sich auch schon in solch eine Situation hineinversetzen? Das ist nicht möglich, und ich denke nicht, dass jeder Mensch, der Böses tut, deine genannten Punkte in seinem Leben durchgemacht hat. Möglicherweise schon, aber ich finde es inakzeptabel, über Menschen zu urteilen, wenn man weder seine Persönlichkeit noch seine Lebensgeschichte kennt. Ich weiß, man möchte sich gerne vorstellen, dass diese Person vieles durchgemacht hat, denn das würde keine Rechfertigung, aber immerhin einen Funken von Verständnis aufbringen. Doch die Relität sieht anders aus, denn jeder Mensch kann dazu gebracht werden, schlechtes zu tun.
Als zweiten Punkt möchte ich deine Bezeichnung("Monster") ansprechen. Kein Mensch ist von Natur aus böse oder schlecht. Denkst du nicht, dass die Gesellschaft eine enorme Rolle bei der Entwicklung spielt? Sollte man Menschen wirklich als Monster bezeichnen, weil sie Dinge getan haben, die nicht gut sind? Ich denke nicht. Gut, damit werde ich vielleicht keinen Verständnis bekommen, doch ich würde es trotzdem gerne einmal loswerden.

Ich muss jedoch sagen, dass ich die letzten beiden Sätze in deinem Text gut fand. Ein guter Abschluss

Liebe Grüße, Melis.