Entstanden: 2014, eine Kolumne für ein Magazin auf BookRix. Das war der Epilog einer Ausgabe von Mixed Pixles und ist sozusagen mein Abschiedsgeschenk. :-)
Die Kommerzialisierung von Träumen
Großes wird nicht von heute auf morgen geschaffen, eine Gemeinschaft wird nicht in der Retorte geschmiedet. Hohe Erwartungen werden oftmals gesetzt, und dann folgt die Enttäuschung. Auch auf unserer Plattform BookRix ist es seit Einführung des Buchverkaufs ruhig geworden, Enthusiasmus wie noch vor dessen Beginn ist nur noch selten zu spüren. Überall scheinen nur noch Fragen zu stehen, Hilflosigkeit, Ratlosigkeit – und Korruption. Während dem Kommerz Tor und Tür geöffnet worden ist, im Zuge dessen windige Geschäftemacher Einzug zu halten scheinen, stehen die User von BookRix zwischen den Stühlen – oder auch sich selbst gegenüber. Immer wieder aufs Neue werden Träume von den Obrigkeiten geschürt, die dann im Kleinen wie Seifenblasen zerplatzen – spätestens dann, wenn bei einem Wettbewerb die versprochenen Preise einfach nicht ankommen wollen.
Die Folge ist Kundenverlust. Noch hält sich ein enttäuschter User krampfhaft an dem fest, was er sich einstens erhoffte – doch das Interesse, aktiv die Community an seinem Schaffen teilnehmen zu lassen, wird mit jedem Tag geringer. Es geht nicht um Geld, wenn ein Traum platzt, weil die Anforderungen für ein erfolgreiches Publizieren zu hoch gestellt sind. Eher das Gegenteil ist der Fall: Die Anforderungen sind zu niedrig gestellt. Dadurch wird das Individuum „Künstler“ in Sicherheit gewogen, zu Blauäugigkeit verleitet. Aufklärung dem Kunden zuliebe ist dürftig, ebenso wie ein benötigtes Feedback zu seinen Werken.
Wir setzen all unsere Hoffnung auf die Gemeinschaft, darauf, dass es möglich sein muss, mit Gleichgesinnten an einem Strang zu ziehen – und erkennen, dass wir auf das falsche Pferd gesetzt haben. Nicht einmal im Fall von geplanten Gemeinschaftsprojekten ist es möglich, zügig voranzuschreiten, denn: Einer rennt, und der Rest hinkt nur müde hinterher. Liegt dies nun an Schwäche, an mangelndem Interesse, an mangelnder Zeit? Ich sage: Nein!
Es liegt an der Enttäuschung, die einen lähmt, und am Verlust eines Traums. Während der Eine noch hofft, sogar bereit ist, helfend eine Hand den Lahmen zu reichen, fehlt jenen die Kraft, noch weiter an ihren vermeintlichen Illusionen festzuhalten und etwas dafür zu tun, um für ihre Träume zu kämpfen. Viele kehren gedemütigt zurück in die Realität, legen ihre Kladden beiseite und sagen ihrem Können für alle Zeit ab. Das kann es nicht sein!
Ich glaube daran, dass jeder Mensch ein bestimmtes Talent in sich birgt. Doch nur mit dem Willen, daran zu arbeiten, kann aus diesem Talent etwas Großes entstehen. Manchmal muss man über sich hinaus wachsen können, um sein Ziel zu erreichen – und erst recht im Sinne der Kunst. Das Leben ist kein Ponyhof. Egal, was man im Leben erreichen will: Von selbst fliegt niemandem die Erfüllung eines Traums zu. Also schreitet voran, liebe Leserinnen und Leser, das Ziel stetig fest in Eurem Blick. Macht Euch nicht selbst etwas vor, aber lasst Euch auch kein X für ein U vormachen. Das Gleichgewicht zwischen Hoffnung und gesundem Misstrauen muss schon gegeben sein, um nicht der Kommerzialisierung zum Opfer zu fallen.
Nur dann hat auch unsere Hausplattform eine Chance, zu wachsen – und die Community mitsamt jedem einzelnen Individuum mitwachsen zu lassen. Wir haben es in der Hand.
Es grüßt im Namen der Tintenfass AG
Sina Katzlach
Schau mal hier herein https://www.bookrix.de/_group-de-die-zukunft-von-bookrix-alle-infos-1/
Bücher können wegen der Umstellung erst wieder im Februar bearbeitet werden
Danke für Deine Mitteilung. Ich hatte mich noch gar nicht so intensiv damit befasst.