Cover

Interview mit Ralf von der Brelie

Liebe BookRix-Freunde und Leser der Autorenpresse,

 

unser Gast heute ist: Ralf von der Brelie!

 

Lieber Ralf,

du warst einer der ersten Autoren, die mir hier besonders aufgefallen sind. Deine Bücher sind sehr spannend und tiefgründig. Wie und wodurch lässt du dich inspirieren?

 

 

Erst einmal vielen Dank, liebe Cora!

Viele meiner Texte sind autobiografisch und so ist deine Frage für mich leicht zu beantworten: mein eigenes, bisher gelebtes Leben und mein Alter inspirieren mich.

Mein Leben, weil ich halt vieles, über das ich erzähle, selbst erlebt habe und mein Alter, weil ich durch die Jahre, die zwischen dem Damals und dem Heute liegen, den nötigen Abstand habe, um überhaupt darüber schreiben zu können.

Aber auch die Themen in den einzelnen Gruppen, welche es hier auf BookRix gibt, inspirieren mich und natürlich nicht zuletzt auch die Literatur, die ich lese. Sowohl die hier auf BookRix, wie auch die, welche ich außerhalb von BookRix lese.

 

 

Wann hast du zum ersten Mal darüber nachgedacht einen Text zu veröffentlichen und wie bist du zu BookRix gekommen?

 

 

Wann ich das erste Mal darüber nachgedacht habe, einen Text zu veröffentlichen? Mhm, so genau kann ich das nicht sagen, aber ich glaube, wenn man irgendwann in seinem Leben das Schreiben für sich entdeckt und feststellt, dass dieses ein fester Bestandteil seines Lebens geworden ist, spätestens dann wünscht man sich, dass diese Texte auch von anderen gelesen werden. Ich habe ungefähr mit 12 Jahren mit dem Schreiben begonnen und so würde ich mal behaupten, dass ich auch schon damals daran gedacht habe, das, was ich schreibe, auch veröffentlichen zu können.

Natürlich, ich weiß das meine Texte damals nicht gut waren und vermutlich habe ich all meine Geschichten, die ich früher schrieb, irgendwann einfach entsorgt, weil mir bewusst war, dass sie nicht zur Veröffentlichung taugen. Aber ich glaube trotzdem, dass ich mir auch damals schon gewünscht habe, dass ich meine Erzählungen irgendwann auch veröffentlichen kann.

 

Bei BookRix bin ich aus reinem Zufall gelandet. Eigentlich war ich damals nur auf der Online-Suche nach E-Books, mit denen ich meinen E-Book-Reader füttern könnte.

Da BookRix eine ziemlich große Plattform ist, wurde mir die Seite in den Suchergebnissen ganz oben angezeigt. So bin ich dann hierher geleitet worden. Erst als ich hier war, habe ich festgestellt, dass ich meine Texte auch hier veröffentlichen kann, also habe ich mich registriert. Ich war dann ein bis zwei Jahre hier, ohne etwas zu veröffentlichen, denn wenn ich ehrlich bin, mir fehlte der Mut dazu. Ich habe damals auch nicht besonders viel auf BookRix gelesen, weil mich das Angebot an Texten einfach erschlagen hat. So bin ich hier also ein bis zwei Jahre länger angemeldet, als ich hier tatsächlich auch aktiv bin.

 

 

Heute wird man durch die Menge an Informationen, Medien usw. überall ziemlich erschlagen, finde ich, da war es früher leichter. Allein die Auswahl beim Fernsehprogramm war damals einfach ...)) Was war deine Lieblingssendung und was hast du sonst in jungen Jahren außer Schreiben und Schule gemacht?

 

 

Stimmt leider, die Flut an Information und Unterhalt ist heute schier unüberschaubar geworden. Leider hat damit auch die Qualität deutlich abgenommen und sich aus alldem, was heute auf einen niederprasselt, die wenigen Perlen herauszusuchen, ist fast unmöglich.

Als Kind habe ich wohl die üblichen Sendungen gesehen, die auch andere meines Alters angeschaut haben: Trickfilme wie „Tom und Jerry“ und „Der rosarote Panther“, aber natürlich auch „Biene Maja“ und „Heidi“. „Pan Tau“ habe ich geliebt. Nur meine Mutter mochte diese Kinderserie nicht, seitdem einer meiner Brüder mal versucht hatte, mit einem Regenschirm in der Hand aus dem Fenster zu springen :-)

„Unsere kleine Farm“ mochte ich und habe auch später die Bücher gelesen, die dieser Serie zu Grunde lagen. „Lassie“ natürlich und viele andere. Aber ich glaube, meine Lieblingsserie war damals „Die Waltons“, wahrscheinlich, weil ich selbst in einer Großfamilie aufgewachsen bin.

Ich bin ja in Norddeutschland aufgewachsen und wir konnten auch das Fernseh- und Radio Programm der DDR empfangen. Und irgendwann als Kind habe ich im Fernsehen der DDR dann den Film „Nackt unter Wölfen“ gesehen, der mich tief beeindruckt hat.

Irgendwann, als meine Eltern irgendwo zu Besuch waren, habe ich mir heimlich den Film „Schloß des Schreckens“ angeschaut. Dieser hat mich dann drei schlaflose Nächte gekostet, so habe ich mich gegruselt. Aber noch heute gehört dieser Film zu meinen Lieblingsfilmen :-)

Irgendwann habe ich dann auch DT64 für mich entdeckt, das war der Jugendsender des Rundfunks der DDR. Diesen habe ich ziemlich regelmäßig angehört, weil ich dort für mich ganz neue Musik entdecken konnte, die ich bis dahin noch nicht kannte.

 

Was ich sonst noch so gemacht habe?

Ich habe schon immer viel gelesen und mit 14 Jahren habe ich meinen ersten Fotoapparat von meinem ältesten Bruder zur Konfirmation bekommen. Seitdem ist auch die Fotografie eines meiner Hobbys. Ich habe auch einen Instagram-Account, nur lade ich dort selten Bilder hoch, denn vor ein paar Jahren habe ich die Streetfotografie für mich entdeckt. Das heißt, ich gehe hinaus und fotografiere fremde Menschen in allen möglichen Situationen und möglichst so, dass sie es nicht mitbekommen.

Das Ganze ist nicht verboten, nur die Veröffentlichung dieser Fotografien ist durch das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen stark eingeschränkt, was ich im Übrigen sehr vernünftig finde, was mich aber auch daran hindert, diese Bilder online zu stellen.

Im Laufe der Jahre habe ich auch ein paar Texte über meine Ansichten und meine Liebe zur Fotografie geschrieben. Aber diese findet man nicht hier auf BookRix. Sie sind nur auf einer Online-Fotoschule zu finden.

Tja, dann habe ich früher auch sehr viel gebastelt, seitdem mir mein Vater meinen ersten Werkzeugkasten geschenkt hat. Da war ich so ungefähr 8 Jahre alt.

Tiere spielten auch immer eine sehr große Rolle in meinem Leben. Ich habe selbst über die Jahre ein paar Hunde, Katzen, Vögel und einiges andere, was so kreucht und fleucht, gehabt. Ich bin auf dem Dorf groß geworden, ich glaube, da wird einem die Liebe zu Tieren mit in die Wiege gelegt.

Auch mit dem Gitarre-Spielen habe ich angefangen. Da war ich dann aber schon etwas älter - 13 oder 14 vielleicht. Zu großer Meisterschaft habe ich es darin aber nie gebracht :-)

 

 

Also war an eine Karriere als Gitarrist nicht zu denken ... ;-) Sind andere Kindheitswünsche in Erfüllung gegangen? Wie sehen dein Leben und dein Alltag heute aus?

 

 

Nein, ein Jimi Hendrix ist nie aus mir geworden, ich wäre aber gerne einer gewesen, schon alleine, um die Mädels zu beeindrucken :-)

Um deine nächste Frage zu beantworten - ich glaube, ich muss sehr dankbar sein, denn viele meiner Wünsche, die ich als Kind hatte, sind in Erfüllung gegangen.

Ich hatte schon als Kind immer furchtbares Fernweh, und auch wenn es ein paar Umwege brauchte, durfte ich irgendwann durch die Welt reisen. Viele meiner Erlebnisse finden sich nun in meinen Geschichten wieder und viele andere warten noch darauf, von mir erzählt zu werden.

Etwas anderes ist auch noch in Erfüllung gegangen. Als Kind habe ich immer gespürt, dass ich anders als andere Kinder in meinem Alter bin. Dieses anders sein wollte ich nicht, ich wollte so sein wie alle anderen. Ich glaube, eine Zeitlang habe ich auch Angst vor mir fremden Menschen gehabt und ich war schüchtern und ohne jedes Selbstvertrauen. Damals habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als so zu sein wie meine Geschwister, meine Schulkameraden oder meine wenigen Freunde, die ich hatte. Dieser Wunsch ist auch irgendwann in Erfüllung gegangen. Wenn ich heute irgendwem erzähle, wie schüchtern ich einmal war, wird mir das niemand mehr glauben und viele der Menschen, die ich das Glück hatte in meinem bisherigen Leben kennenlernen zu dürfen, haben mir gezeigt, dass ich für ein paar von ihnen wichtig bin und dass ich ihnen etwas bedeute, was mein Selbstbewusstsein gestärkt hat.

 

Mein Alltag sieht wahrscheinlich nicht viel anders aus als bei vielen anderen. Von Beruf bin ich Landschaftsgärtner. Meine hauptsächliche Tätigkeit besteht in der Betreuung der vier Sportstadien, die wir hier in der Kleinstadt haben, in der ich lebe und arbeite. Ich mag meine Arbeit sehr. Ich mag es, in jeder Jahreszeit draußen arbeiten zu können und den Wechsel der Jahreszeiten ganz bewusst miterleben zu dürfen. Ich mag es aber auch, dass ich durch meine Tätigkeit mit sehr vielen Menschen aus ganz unterschiedlichen Generationen zusammentreffen kann, von denen fast alle sehr nett sind. Du kannst daran sehen, auch meine Furcht vor fremden Menschen muss ich wohl irgendwann verloren haben :-)

Na ja und dann, ich bin verheiratet und habe einen Sohn. Dieser ist zwar schon mit seinen 26 Jahren erwachsen, aber beide, meine Frau und mein Sohn, sorgen schon dafür, dass ich auch ein ganz normales Alltagsleben habe :-)

 

 

Ein „normales Alltagsleben“ hört sich für mich ganz gut an :-)

Und natürlich habe ich dir auch ein paar ganz alltägliche Fragen mitgebracht ...))

 

Frage 1) Welche Person, egal ob lebendig oder tot, würdest du gerne treffen?

 

 

Zu deiner ersten Frage. Es gibt bestimmt sehr viele Menschen, die ich gerne einmal kennengelernt hätte. Aber so, ganz spontan, kommt mir da Josephine Baker in den Sinn. Eine tolle und mutige Frau, deren Kampf gegen die Apartheid, gegen Diskriminierung und Rassenhass heute fast vergessen ist.

 

Frage 2) Was war dein schönstes Erlebnis als Autor?

 

Deine zweite Frage ist auch nicht ganz so einfach zu beantworten, so ist es schwer für mich, zu sagen, welches nun das eine, schönste Erlebnis war, dass ich als Autor hatte. Ein wenig musste ich deshalb überlegen, aber vor ein paar Jahren hatte ich eine Erzählung geschriebenen, der ich den Titel „Die Würde des Menschen gab.“ Damals war ich noch auf Facebook und ein paar Wochen, nachdem ich die Erzählung online gestellt hatte, schrieb mich eine Frau über Facebook an und meinte, ich hätte ihre Geschichte erzählt. Meine Erzählung war eine reine Erfindung, beruhte aber auf tatsächlichen Gegebenheiten. Jedenfalls, der Frau ging es nicht gut und wirklich gab es einige Parallelen in ihrem Leben zu meiner Erzählung. Sie hatte das Gefühl, da ist irgendjemand, der weiß, was sie durchgemacht hat und der versteht, was das für ihr Leben bedeutet. Wir haben uns über einen längeren Zeitraum geschrieben, bis unser Kontakt so nach und nach einschlief. Mir hat das damals gezeigt, dass man mit dem, was man schreibt, wirklich etwas bewegen kann und auch, dass wir alle eigentlich gar nicht wissen, von wem unsere Texte eigentlich gelesen werden und was sie den Lesern und Leserinnen bedeuten.

 

Gibt es auch ein negatives Erlebnis als Autor?

 

Mein negativstes Erlebnis als Autor:

An das erinnere ich mich noch sehr gut. 2014 hatten wir in der Biogruppe einen Wettbewerb. Das Thema lautete, einen Brief zu verfassen. An wen, oder was, war jedem freigestellt.

Ich habe daraufhin einen Brief an Deutschland geschrieben und ihm den Titel „Geliebte Hure - Brief eines Ungehorsamen“ gegeben. Dem Brief zugrunde lagen meine politischen Ansichten.

Als mein Brief fertiggestellt war, habe ich erst Zweifel bekommen, ihn überhaupt hier hochzuladen. Politik ist immer ein heikles Thema und schon meine Überschrift: „Geliebte Hure“ war ja schon alleine eine Provokation, mal ganz abgesehen von dem Inhalt.

Na ja, schließlich hatte ich meinen Brief dann doch als Wettbewerbsbeitrag eingereicht.

Was mich selbst am meisten überrascht hat, der Brief hat hier nur positive Reaktionen gehabt und hat dann sogar dafür gesorgt, dass ich im Anschluss mit einigen Leuten von BookRix einen länger andauernden Schriftverkehr hatte.

Wie gesagt, über diese durchweg positiven Reaktionen war keiner so überrascht wie ich.

 

Als der Wettbewerb dann beendet war, habe ich meinen Brief auf Allesebook.de verlinkt. Allesebook.de ist eigentlich eine Seite, auf der Lesegeräte für E-Books getestet werden. Es gibt dort ein entsprechendes Forum und in einer Sparte des Forums kann man halt auch E-Books verlinken.

Tja, was soll ich groß erzählen. Mein Brief hat dort sehr viele Leser gefunden. Wahrscheinlich schon deshalb, weil wohl viele hinter diesem Titel eine erotische Erzählung vermuteten.

Anschließend ging der Shitstorm los. Keiner der Leser hat auch nur ein gutes Haar an mir und meinem Text gelassen. Ich wurde beschimpft, mir wurden geistige Defizite attestiert, mir wurde geschrieben, dass ich ein ziemlich peinlicher Typ sei usw. Ich habe dann auch eine Weile versucht, mit den Leuten zu diskutieren. Aber je mehr ich schrieb, je stärker wurden die Beschimpfungen. Irgendwann habe ich es dann sein lassen.

 

Meinen Brief, den findet man natürlich nach wie vor hier. Man findet ihn aber auch noch auf Allesebook.de, denn ich habe ihn dort nie gelöscht und wer Lust hat, all die Kommentare dort anzuschauen, kann das sehr gerne tun :-)

Mich hat dieser Shitstorm damals ziemlich verletzt, aber heute kann ich sagen, dass ich immer noch stolz darauf bin, diesen Text geschrieben zu haben, denn keiner meiner Texte hat jemals für solche Reaktionen gesorgt und auch wenn die Reaktionen auf Allesebook.de durchweg negativ waren, scheint mein Text halt etwas ausgelöst zu haben, auch wenn es unterm Strich nur Empörung war.

 

Frage 3) Was war das schönste Kompliment, das du bekommen hast?

 

 

Das schönste Kompliment? „Sie sind ein glücklicher Mensch und andere Menschen spüren das und fühlen sich davon angezogen“ das hat mir vor vielen Jahren eine Psychologin gesagt. Ich weiß, eigentlich war es nicht als Kompliment, sondern als Feststellung gemeint, aber damals habe ich gewusst, dass sie recht damit hat und dass, was sie sagte, hat mir viele Fragen beantwortet und seltsamerweise hat es mich gleich noch glücklicher gemacht.

 

Frage 4) In welchem Land und zu welcher Zeit würdest du gerne leben?

 

Ich schreibe manchmal Texte, die sehr kritisch mit unserem Land und seinen Menschen umgehen, aber ich tue das, weil ich dieses Land und seine Menschen liebe und deshalb ist deine Frage einfach zu beantworten: Ich möchte nur hier und im Jetzt leben.

 

Frage 5) Wenn du drei Wünsche frei hättest, welche wären das?

 

Na ja und deine fünfte Frage … Auch diese ist leicht für mich zu beantworten: Mehr soziale Gerechtigkeit, Bildung für alle und sehr viel mehr Toleranz.

Es mag komisch sein, dass ich mir nicht gleich Frieden, Glück, Gesundheit oder Ähnliches für alle Menschen wünsche, aber ich glaube, sollten meine Wünsche jemals in Erfüllung gehen, kommen wir den letztgenannten sehr viel näher.

 

 

Jeder Mensch ist gerne glücklich :-) Nur habe ich festgestellt, dass Glück für jeden Menschen etwas anderes ist, verschieden definiert wird. Was bedeutet: „Glück“ bzw. „glücklich sein“ für dich?

 

 

Was Glück für mich bedeutet? Das ist auch wieder eine schwere Frage, denn eine Definition für Glück habe ich nicht. Natürlich, um sich überhaupt glücklich fühlen zu können, muss man eine sehr positive Einstellung zum Leben haben, aber auch diese Einstellung muss ja irgendwo herkommen. Für mich selbst kann ich sagen, dass ich diese Einstellung, meinen Optimismus und meine Liebe zum Leben mit 14 Jahren erhalten habe und deshalb kann ich auch sagen, dass ich seit meinem vierzehnten Lebensjahr ein glücklicher Mensch bin.

Als ich ungefähr 14 Jahre alt war, wollte ich mich selbst töten. In meiner Erzählung „Nur im Dunkeln leuchten die Sterne“ habe ich darüber berichtet, so dass ich das Warum hier nicht wiedergeben muss. Damals habe ich Tabletten geschluckt und als ich sie schluckte, habe ich gewusst, dass ich durch sie sterben darf. Passiert ist hingegen nichts. Mir ist noch nicht einmal übel geworden. Als ich irgendwann begriff, dass die Tabletten nicht die gewünschte Wirkung zeigten, war das kein gutes Gefühl, denn ich wollte sterben, durfte aber nicht. Plötzlich aber habe ich begriffen, dass ich es ja getan hatte - ich habe mit meinem Leben Schluss gemacht. Dass es nicht geklappt hat, war nicht meine Schuld. Gleichzeitig habe ich aber auch begriffen, dass mir in meinem Leben nichts mehr passieren kann, weil alleine ich bestimme, wann Schluss ist. Ich habe damals meine Angst verloren und gleichzeitig gelernt, alles Positive, was mir passiert, niemals als selbstverständlich anzusehen, sondern wie ein Geschenk und ich glaube, dass darin, zumindest für mich, der Ursprung von Glück liegt.

Wenn ich meinen Lebenslauf betrachte oder wenn man meine Erzählungen liest, kann man feststellen, dass mein Leben eigentlich auch nicht glücklicher war und ist, als bei den meisten anderen. Es ist, glaube ich, nur so, dass ich die positiven Dinge mehr schätzen und genießen kann, als viele andere das können.

 

 

Frage 6) Worauf achtest du bei einem Gesprächspartner/Fremden zuerst? Und was macht ihn für dich attraktiv bzw. abstoßend?

 

Zuallererst schaue ich jedem in die Augen. Das passiert ganz automatisch und ohne, dass ich darüber lange nachdenken muss. Ich glaube, es sind auch die Augen, die mich einen Menschen als attraktiv empfinden lassen. Es ist dann aber doch etwas schwer zu beantworten, warum das so ist. Ich denke, damit ich einen anderen anziehend finde, muss ich in ihren oder seinen Augen ein gewisses Blitzen erkennen. Ich kann das nicht einfach erklären oder beschreiben, worin dieses Blitzen besteht, oder ob das überhaupt das richtige Wort dafür ist, aber wenn es bei ihr oder ihm vorhanden ist, werde ich es erkennen.

Um den zweiten Teil Deiner Frage zu beantworte: Jede Art der Überheblichkeit stößt mich ab. Auch das kann man in den Augen lesen, in der Mimik oder natürlich erst recht in dem, was dieser Mensch so von sich gibt.

 

Frage 7) Mit welchem Tier fühlst du dich am meisten verbunden? Bzw. welches Tier würdest du gerne einmal sein?

 

Irgendein Tier möchte ich nicht sein, aber das Tier, zu welchem ich mich am meisten hingezogen fühle, ist der Elefant. Ich habe einmal vor Jahren vor einem Elefantenbullen die Flucht ergriffen. Als er merkte, dass ich Angst habe und ihm und seiner Herde nicht gefährlich werden kann, machte er halt. Ich weiß nicht, wie lange wir uns dann gegenüberstanden und uns anschauten, aber ich hatte das Gefühl, er könnte mir direkt in meine Seele blicken. Ich weiß nicht, was er dort gesehen haben mag, aber seitdem ist der Elefant mein Lieblingstier.

 

Es gibt einen Film von und mit Clint Eastwood: „Weißer Jäger, schwarzes Herz“ und ich denke, diesen Film kann man nur wirklich verstehen, wenn man einem Elefanten einmal in die Augen schaute.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fer_J%C3%A4ger,_schwarzes_Herz

 

 

Frage 8) Beende den Satz:

Das Leben ist ...

 

Nun zu Deiner achten Frage … Diesen Satz zu vervollständigen, ist die am einfachsten zu beantwortende Frage für mich: ... voller Wunder und deshalb unbedingt lebenswert!

 

 

Das hast du sehr schön beschrieben. Wir alle aber kennen „Tiefschläge“, Mobbing, eine gewisse Art der Depression, wenn man Verluste erleidet, die gerade in der heutigen Zeit einschneidend sind.

Frage 9) Hast du ein Lebensmotto, oder einen Motivator? Woher nimmst du die Kraft zum positiven Denken?

 

 

Ja natürlich, wir alle erleben Dinge, die uns, zumindest für eine gewisse Zeit, niederwerfen. Mir geht es da auch nicht anders als allen anderen.

Aber ich habe das Glück gehabt, viel erleben zu dürfen. Einiges davon war sicher negativ, aber das meiste sehr positiv. Irgendwann habe ich begriffen, dass es auf dieser Welt Menschen gibt, denen es sehr viel schlechter geht, als wir uns das je vorstellen können und dass viele unserer eigenen Probleme dagegen mickrig klein wirken. Ich durfte aber auch feststellen, dass ich selbst für ein paar Menschen auf dieser Welt wichtig bin, dass ihnen etwas daran liegt, dass es mich gibt und das von einem selbst sagen zu dürfen, ist ein unglaublich wertvolles Geschenk!

Ich bin ein glücklicher Mensch. Das habe ich wohl schon so oft gesagt, dass es in der Zwischenzeit wohl keiner mehr hören mag. Aber es ist halt einfach so. Woher das kommt - ich weiß es nicht, aber ich glaube, wir sollten uns selbst nicht immer so ernst nehmen und viel öfter über uns selbst und dafür vielleicht weniger über andere lachen.

Ich halte mich selbst für einen Alltags-Abenteuer-Akrobaten, ich glaube, das steht auch irgendwo so in meinem Profil und vielleicht ist das auch mein Lebensmotto: „Dinge, die man nicht ändern kann, hinzunehmen“? An dem, was einem wichtig ist, festzuhalten, sich selbst zu mögen und in jedem einzelnen Tag ein Geschenk zu sehen.

 

 

Ich sehe das ähnlich, auch wenn mir die Wochenenden die liebsten Tage sind ;-)

Frage 10) Was wünschst du dir als Autor für die Zukunft? Gibt es eigentlich ein Taschenbuch von dir? Und in welchen Foren kann man dich finden?

 

Was ich mir als Autor wünsche? Ich möchte einmal etwas schreiben, was wirklich Bedeutung hat. Etwas, was bleibt, weil es für viele Menschen wichtig ist.

Ich weiß nicht, was ein solcher Text beinhalten müsste, aber ich weiß, sollte mir, oder irgendeinem anderem von uns, dieses Wunder einmal gelingen, wir würden unseren geschriebenen Text vor uns liegen haben und überhaupt nicht wissen, was wir da vollbracht haben.

 

Ja es gibt ein Taschenbuch von mir: „15 Eisen bis zum Himmel“ Eine Anthologie mit Kurzgeschichten, die man aber auch alle hier auf BookRix findet.

In sozialen Netzwerken bin ich nicht mehr besonders aktiv. Meinen Facebook-Account habe ich vor geraumer Zeit gelöscht, weil ich es nicht mehr aushielt, ständig von Nazis beschimpft und bedroht zu werden.

Finden tut man mich nur noch auf Instagram. Mein Account dort, hat aber so gut wie nichts mit dem zu tun, was ich schreibe. Dort veröffentliche ich hin und wieder nur Fotografien.

Aber wer gerne schauen möchte :-)

 

https://www.instagram.com/ralfvonderbrelie/

 

Na ja, dann bin ich noch seit ein paar Monaten aktiv auf der Seite Poste-Storys.de - https://www.poste-storys.de/

Das ist eine noch ziemlich junge Seite, von ein paar sehr engagierten und ehrgeizigen Studenten und, wie der Name schon sagt, geht es auch dort um das Hochladen seiner eigenen Texte, um diese für eine breitere Leserschaft zur Verfügung zu stellen.

Dort findet man zwar auch Erzählungen von mir, aber es sind ausschließlich Texte, die auch hier auf BookRix zu finden sind.

Anfang Dezember habe ich auf der Seite einen Schreibwettbewerb gewonnen und bin daraufhin von den Betreibern der Seite gefragt worden, ob ich nicht Lust hätte, einen regelmäßigen Blog über das Schreiben zu schreiben.

Zuerst wollte ich ablehnen, weil mir eigentlich die Zeit dazu fehlt. Ich habe dann aber doch zugesagt, aber nur unter der Auflage, dass ich es wahrscheinlich nicht schaffe, meine Beiträge regelmäßig beizusteuern.

Naja, seitdem sind dort schon ein paar Beiträge als Blog von mir veröffentlicht worden und diese Beiträge findet man natürlich nicht hier auf BookRix.

 

https://www.poste-storys.de/blog

 

Das ist der Link zu dem Blog. Wie gesagt, meine Erzählungen sind dort ansonsten identisch mit denen hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Autorenpresse der KG-Gruppe
Cover: Phil Humor
Lektorat: Phil Humor
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2021

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /