BookRix

Wenn du willst, dass andere Menschen dich lieben, kannst du einiges dafür tun. Du kannst dich zwingen, andere zu lieben. Doch willst du das wirklich tun? Ist das richtige Liebe? Und willst du dich für andere aufopfern? Hast du das wirklich nötig? Zerstörst du dadurch nicht dein Leben?
Wenn du dich dafür aufgibst, wenn du „lebst“, so wie andere es wollen, wenn du nur noch eine Marionette, eine Puppe bist, lebst du dann überhaupt noch richtig? Willst du wirklich dein Leben dafür wegschmeißen, für immer? Meinst du, du kannst etwas damit erreichen? Glaubst du, du wirst dadurch von anderen Menschen mehr geschätzt?
Willst du dies alles, was du in deinem Leben zur Verfügung gestellt bekommst, aufgeben, für Beliebtheit? Für Ruhm? Für Reichtum?

Dies hatte ich mir alles nie vor Augen gehalten. So weit hatte ich noch nie gedacht. War das die Aufgabe eines Teenagers? Weshalb genau dies oder das so ist, weshalb man so handelt?
Ich hatte mir das nie vor Augen gehalten. Nicht in der neunten Klasse, nicht während der Ferien, und sonst auch nie. Wieso denn auch? Ich dachte über so etwas nicht nach. Das ging mir sonst wo vorbei. Ich habe alles aufgegeben. Bereut. Weitergemacht. Bereut. Trotzdem Weitergemacht. Und immer wieder Bereut. Es war mir egal. Ich weinte nicht. Es war mir egal, ich redete nicht darüber. Mit wem denn auch? Irgendwann gab es niemanden mehr, mit dem ich über so etwas hätte reden können. Ich steckte zu tief drinnen. Hatte Angst, es noch mehr zu bereuen. Hatte Angst, dass alles auffliegen würde. Angst davor, zu verraten. Zu verlieren. Zu vergessen. Ich war in einem Teufelskreis gefangen. In meinem selbst gebauten. Und die Lösung war so unscheinbar.